Rocker-Demo in Berlin: 1.000 Biker kämpfen gegen Kuttentrageverbot!

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Am 15.06.2025 demonstrieren in Berlin rund 1.000 Biker gegen Kuttentrageverbote und für ihre Rechte, ohne Zwischenfälle.

Am 15.06.2025 demonstrieren in Berlin rund 1.000 Biker gegen Kuttentrageverbote und für ihre Rechte, ohne Zwischenfälle.
Am 15.06.2025 demonstrieren in Berlin rund 1.000 Biker gegen Kuttentrageverbote und für ihre Rechte, ohne Zwischenfälle.

Rocker-Demo in Berlin: 1.000 Biker kämpfen gegen Kuttentrageverbot!

Am Samstag, dem 15. Juni 2025, demonstrierten in Berlin fast 1.000 Motorradfahrer gegen das bundesweit geltende Kuttentrageverbot für Rockerclubs sowie gegen generelle Regeln und Strafen. Laut rbb24 war die größere der zwei Demonstrationen unter dem Motto „Keine Kollektivstrafen für Biker“ angemeldet und zog mit etwa 750 Teilnehmern vom Olympischen Platz in Westend durch die Stadt. Kritisiert wurde unter anderem das Parkverbot für Motorräder auf Gehwegen. Die Demonstration endete ohne Zwischenfälle in Rudow, Neukölln.

Parallel dazu fand eine zweite Kolonne mit 175 Bikern statt, die gegen das Insignienverbot des Bandidos MC protestierte und über die A100 nach Oranienburg zog. Auch hier gab es laut den Berliner und Brandenburger Behörden keine Zwischenfälle. Das Kuttentrageverbot, das vom Bundesverfassungsgericht 2020 für kriminelle Rockergruppen wie den Hells Angels und die Bandidos bestätigt wurde, hat zur Folge, dass Motorradclubs Logos verbotener Gruppen nicht in abgewandelter Form tragen dürfen.

Kriminalität unter Rockergruppen

Trotz der sichtbaren Demonstrationen sind Rockergruppierungen in Berlin oft äußerlich nicht erkennbar, jedoch weiterhin aktiv. Die Rockerkriminalität in der Hauptstadt umfasst Gewalt- und Rauschgiftkriminalität, ebenso wie Aktivitäten in der Türsteherszene und bei Sicherheitsdiensten. Polizeilich relevante Gruppierungen werden als Outlaw Motorcycle Gangs (OMCG) bezeichnet, wobei der Hells Angels Motorcycle Club (HAMC) im Jahr 2023 die dominante Gruppe war. Das Bundeskriminalamt hebt hervor, dass Rockergruppen durch ihren streng hierarchischen Aufbau und ihre geringe Bereitschaft zur Kooperation mit der Polizei charakterisiert sind.

Das Konzept der Rockerkriminalität umfasst alle Straftaten, die in direktem Zusammenhang mit der Zugehörigkeit zu einer Rockergruppe stehen und eine hohe kriminelle Energie aufweisen. Traditionelle Feindschaften zwischen Clubs, insbesondere zwischen Hells Angels und Bandidos, führen häufig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Schusswaffen und andere Waffen kommen dabei nicht selten zum Einsatz, was das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erheblich beeinträchtigt.

Forschung und Prävention

Um dieser Thematik begegnen zu können, wird das Forschungsprojekt „Rockerkriminalität“ seit dem 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2019 durchgeführt. Unter der Leitung von Bettina Zietlow zielt das Projekt darauf ab, das Phänomen Rockerkriminalität umfassend zu untersuchen und präventive Maßnahmen zu entwickeln. Ein Ziel ist die effektive Zusammenarbeit zwischen Polizei und Justiz, da die Dunkelziffer an Straftaten in diesem Bereich erheblich ist, wie die KFN feststellt.

Die strukturelle Analyse der Rockerszene zeigt, dass Gruppen wie Hells Angels, Bandidos, Gremium und Outlaws wesentliche Akteure sind. Ihr Einfluss erstreckt sich über legale Geschäftsbereiche bis hin zu offen zur Schau gestellten Machtkämpfen, die mit einem Anstieg an Verfahren gegen Rockergruppen und der organisierten Kriminalität einhergehen. Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit, das Problem an der Wurzel zu packen, um eine nachhaltige Lösung zu finden.