Reinickendorf

Neue Auszubildende reinigen Stolpersteine in Reinickendorf: Erinnerung bewahren

Gedenkaktionen in Reinickendorf: Neue Auszubildende setzen ein Zeichen der Erinnerung

Die neuen Auszubildenden des Bezirksamtes Reinickendorf haben kürzlich eine bedeutende Gedenkaktion unternommen, die nicht nur die junge Generation sensibilisiert, sondern auch die Wichtigkeit des Erinnerns an die Opfer nationalsozialistischer Verbrechen unterstreicht. Im Rahmen ihrer Einführungswochen besuchten die Auszubildenden den Gedenkort am Eichborndamm 238 und reinigten die Stolpersteine, die an die in der „Kinderfachabteilung Wiesengrund“ zwischen 1941 und 1945 verstorbenen Kinder erinnern.

Die „Kinderfachabteilung“ in der Städtischen Nervenklinik für Kinder, die 1941 in Wittenau eröffnet wurde, ist ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte. Kinder, die als „lebensunwert“ eingestuft wurden, erlitten hier oft grausame Schicksale durch medizinische Experimente oder mangelhafte Versorgung, was zu ihrem Tod führte. Die Aufarbeitung dieser Geschichte ist entscheidend, um sicherzustellen, dass solche Verbrechen nie wieder geschehen.

Die Aktion wurde durch das Engagement von Peter Rode und der Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine ermöglicht. Kulturstadtrat Harald Muschner (CDU) äußerte sich dankbar: „Es ist unsere Pflicht, die Erinnerung an die abscheulichen Verbrechen der Nazis und insbesondere an deren Opfer aufrechtzuerhalten.“ Dieser Satz verdeutlicht die Verantwortung, die jeder Einzelne trägt, um aus der Geschichte zu lernen.

Während der Führung, die von Imke Küster geleitet wurde, erhielten die Auszubildenden tiefere Einblicke in die Schicksale der betroffenen Kinder und die tragische Geschichte des Ortes. Solche Bildungsangebote sind unerlässlich, um das Bewusstsein für die Gräueltaten der Vergangenheit zu schärfen und eine Kultur des Erinnerns in der aktuellen Gesellschaft zu fördern.

Diese Initiative ist nicht nur ein Akt des Gedenkens, sondern auch ein Schritt in der Bildungsarbeit, die möglicherweise langfristige Auswirkungen auf die Einstellung junger Menschen gegenüber Geschichte und Ethik haben könnte. Es wird deutlich, dass Erinnerungsarbeit auch heute noch von großer Bedeutung ist, insbesondere in einer Zeit, in der das Wissen über die nationalsozialistische Vergangenheit nicht immer selbstverständlich ist.

Für weitere Informationen über die Gedenkaktionen und Möglichkeiten zur Teilnahme oder Unterstützung steht das Museum Reinickendorf zur Verfügung. Kontaktinfos sind unter www.museum-reinickendorf.de zu finden oder telefonisch unter (030) 90294-6460.

Ansprechpartnerin für Bildungsfragen ist Claudia Wasow-Kania, die sich um die Vermittlung von Geschichte und Erinnerung kümmert und sicherstellt, dass wichtige Themen auch zukünftige Generationen erreichen.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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