Kritik an Notarzt-Einschnitten: Reinickendorf kämpft um schnelle Hilfe!
Kritik an Notarzt-Einschnitten: Reinickendorf kämpft um schnelle Hilfe!
Reinickendorf, Deutschland - Die notärztliche Versorgung in Reinickendorf steht vor erheblichen Veränderungen, die sowohl die lokale Politik als auch die Bevölkerung beunruhigen. Heute äußerte sich Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) besorgt über die Antworten der Senatsinnenverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Stephan Schmidt. Diese Antwort lässt zahlreiche Fragen zur Zukunft der notärztlichen Dienstleistungen im Bezirk offen, insbesondere im Hinblick auf die anhaltenden Herausforderungen in den Außenbezirken.
Aktuell sind die Notärzte in Reinickendorf an den Feuerwachen in Tegel und Hermsdorf stationiert, während der Standort in Wittenau bis dato nicht besetzt ist. Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) wies darauf hin, dass sich die Stationen möglicherweise umstrukturieren werden. Details zur Situation sollen jedoch erst nach Abschluss des Vergabeverfahrens kommuniziert werden. Laut Tagesspiegel werden die geplanten Änderungen ab 2026 dazu führen, dass es nur noch einen Notarztstandort für den gesamten Bezirk geben soll.
Gesundheitsversorgung unter Druck
Diese Pläne sind für Demirbüken-Wegner besorgniserregend, da sie die medizinische Versorgung im Bezirk ernsthaft gefährden könnten. Insbesondere in einem Bezirk wie Reinickendorf, der durch seine weitläufigen Außenbereiche geprägt ist, ist eine ausreichende notärztliche Versorgung essentiell. Die Angst ist, dass ein einzelner Notarztwagen nicht in der Lage sein wird, den gesamten Bezirk effektiv abzudecken, was die Rettungszeiten erheblich verlängern könnte.
Laut den Daten, die ebenfalls auf der Anfrage von Schmidt basieren, betrugen die durchschnittlichen Einsatzzeiten für Notärzte im Jahr 2024: 633 Sekunden nach Frohnau und 652 Sekunden nach Heiligensee durch den Tegeler Forst. Diese Zeitangaben verdeutlichen das erhebliche Risiko, das bei einer Reduzierung auf nur einen Notarztstandort für die Anwohner entstehen könnte.
Finanzielle Einsparungen und deren Folgen
Die Bezirksbürgermeisterin kritisiert die geplanten Einsparungen der Senatsverwaltung und die damit verbundenen Risiken für die öffentliche Gesundheit. Sie fordert bessere Lösungen, um eine adäquate medizinische Versorgung sicherzustellen. Skeptisch äußert sie sich hinsichtlich der Annahme, dass Einsparungen durch eine möglicherweise höhere Anzahl an Einsätzen von Rettungshubschraubern kompensiert werden könnten, zumal diese nicht kostengünstig wären.
Zusätzlich zur Diskussion über die notärztliche Versorgung gibt es auch aktuelle Regelungen zur aber auch zur psychiatrischen Versorgung. Nach einem Rundschreiben der Landesbeauftragten für psychische Gesundheit sind Krankenhäuser verpflichtet, psychisch kranke Notfallpatienten aufzunehmen, basierend auf der örtlichen Zuständigkeit. Für körperlich erkrankte oder verletzte Patienten ohne festen Wohnsitz gibt es jedoch keine Sonderregelung. Der Rettungsdienst ist verpflichtet, die nächstgelegene und geeignete Einrichtung auszuwählen, während die Patientinnen und Patienten, die die Zentralen Notaufnahmen eigenständig aufsuchen, die freie Arztwahl haben, wie auch auf der Webseite des Senats Berlin erläutert wird.
Die Diskussion um die notärztliche Versorgung und die gesundheitlichen Rahmenbedingungen in Reinickendorf ist ein wichtiges Thema, das sowohl politisch als auch gesellschaftlich Beachtung finden sollte. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die geforderten Änderungen und Verbesserungen durch die Senatsverwaltung umgesetzt werden können.
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Ort | Reinickendorf, Deutschland |
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