Die Allee: Roman über Henselmanns dramatische DDR-Familiengeschichte!

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Erleben Sie die Buchpräsentation von "Die Allee" mit Florentine Anders am 18. September in Reinickendorf – eine tiefgehende Familiengeschichte über Architektur und Zeitgeschichte.

Erleben Sie die Buchpräsentation von "Die Allee" mit Florentine Anders am 18. September in Reinickendorf – eine tiefgehende Familiengeschichte über Architektur und Zeitgeschichte.
Erleben Sie die Buchpräsentation von "Die Allee" mit Florentine Anders am 18. September in Reinickendorf – eine tiefgehende Familiengeschichte über Architektur und Zeitgeschichte.

Die Allee: Roman über Henselmanns dramatische DDR-Familiengeschichte!

Am 11. September 2025 wird der Familienroman „Die Allee“ von Florentine Anders im Rahmen des neuen Veranstaltungsformats „Bühnentausch“ von der Stadtbibliothek und dem Museum Reinickendorf vorgestellt. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 18. September, um 18.00 Uhr statt, wobei Anders ihren Roman in einem Gespräch mit Claudia Wasow-Kania vom Museum präsentieren wird. Der Roman beschäftigt sich mit Themen wie Bauhaus, Architektur und der Zeitgeschichte in der DDR, sowie mit der zentralen Figur Hermann Henselmann, dem charismatischen Chefarchitekten Ost-Berlins nach dem Zweiten Weltkrieg. Henselmann war maßgeblich an der Planung der Stalinallee sowie dem Design des Berliner Fernsehturms beteiligt.

Der Roman beleuchtet nicht nur Henselmanns beruflichen Werdegang, sondern auch die Herausforderungen, denen er sich durch die politischen Gegebenheiten der DDR gegenübersah. Seine Frau Isi, die ebenfalls hochbegabt ist, möchte als Architektin arbeiten, sieht sich jedoch mit den Anforderungen ihrer wachsenden Familie konfrontiert. Die Tochter Isa kämpft darum, sich von der Kontrolle ihres cholerischen Vaters zu befreien und ihre eigenen Wege zu finden.

Der Architekt und seine Zeit

Hermann Henselmann zählt zu den bedeutendsten Architekten der DDR und war ein Mitbegründer der Ostmoderne. Er zeichnete für mehrere markante Bauwerke verantwortlich, darunter die Karl-Marx-Allee, die Kongresshalle in Berlin und das Uni-Hochhaus in Leipzig. Henselmanns Entwürfe waren oft modernistisch und wurden von Zeitgenossen als zu avantgardistisch kritisiert, was ihn dazu brachte, sie anzupassen. n-tv.de ergänzt, dass der Roman die verschiedenen historischen Epochen von Henselmanns Leben, darunter die Weimarer Republik, die NS-Zeit und den Mauerfall, umfasst.

Henselmann war für seine cholerische und charismatische Art bekannt. Er hatte mit seiner Frau Isi acht Kinder und pflegte eine komplizierte Beziehung. Sowohl die strengen Anforderungen an seine Kinder als auch die Herausforderungen seiner beruflichen Laufbahn sind zentrale Themen in Anders’ Roman. Die Erzählung enthält sowohl historische Fakten als auch persönliche Erlebnisse, bietet tiefere Einblicke in das Leben der Henselmann-Familie und die gesellschaftlichen Bedingungen der DDR, was das Buch zu einer fesselnden Lektüre macht.

Ein komplexes Erbe

Dennoch blieb Henselmann, obgleich von vielen geschätzt, auch in der Fachwelt umstritten. Seine Vision für einen „Turm der Signale“ wurde von der SED abgelehnt, was zu einer vorübergehenden Absetzung von seiner Position führte. Deutschlandfunk merkt an, dass Henselmanns Einfluss über seine Zeit hinausreicht, da er populär war und seine Werke auch von Westdeutschen nach der Wende als monumental neoklassizistische Prachtanblicke geschätzt wurden.

Henselmann arbeitete nach dem Krieg als Hochschul-Direktor in Weimar und setzte sich mit dem Wiederaufbau der Architektur auseinander. Sein Versuch, einen Stil zu finden, der die soziale Realität im Rahmen der DDR reflektiert, zeigt seine künstlerische Suche, die von der Suche nach sozialistischer Architektur geprägt war. Auch die Herausforderungen seiner Herkunft, wie die Denunziation als sogenannter Halbjude während des Dritten Reiches, prägten seine Biografie.

„Die Allee“ wird daher als mehr betrachtet als nur ein Buch über Baukunst; es ist ein Spiegelbild der Dissonanzen, die das Leben in der DDR prägten. Die Veranstaltung zur Buchvorstellung in Reinickendorf bietet nicht nur die Möglichkeit, einen bedeutenden Roman zu erfahren, sondern auch, einen der faszinierendsten Architekten Deutschlands und sein komplexes Erbe neu zu entdecken.