Protest in Cottbus: Leag-Mitarbeitende kämpfen gegen Südbonus für Gaskraftwerke!

Neue Gaskraftwerke in Deutschland: Proteste gegen den Südbonus, während die Lausitz um Zukunftschancen kämpft. Erfahren Sie mehr.
Neue Gaskraftwerke in Deutschland: Proteste gegen den Südbonus, während die Lausitz um Zukunftschancen kämpft. Erfahren Sie mehr. (Symbolbild/MB)

Protest in Cottbus: Leag-Mitarbeitende kämpfen gegen Südbonus für Gaskraftwerke!

Cottbus, Deutschland - Am 12. Juni 2025 sorgt ein Vorschlag von Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU) für Proteste in der Energiebranche. In Zukunft sollen zwei Drittel der in Deutschland geplanten Gaskraftwerksleistung im Süden des Landes entstehen. Laut den aktuellen Plänen, die von rbb24 veröffentlicht wurden, sollen etwa 13,3 von 20 Gigawatt an neuer Kraftwerkskapazität nach Bayern und Baden-Württemberg fließen. Dies bedeutet, dass nur 6,7 Gigawatt für den Rest Deutschlands zur Verfügung stehen.

In Cottbus, wo mehr als 1.500 Mitarbeitende der LEAG (Lausitz Energie Atomkraft AG) gegen den vorgeschlagenen „Südbonus“ protestierten, äußert Uwe Teubner, der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Besorgnis. Er erklärte, dass dieser Bonus die zukünftigen Entwicklungsperspektiven der LEAG gefährde und fordert stattdessen einen Transformationsbonus für die Gaskraftwerke in der Lausitz. Regionen wie die Lausitz, die nach dem Kohleausstieg auf Ersatzinvestitionen angewiesen sind, könnten durch diese Entscheidung benachteiligt werden.

Strategische Bedeutung der Lausitz

LEAG plant, an den Standorten Schwarze Pumpe und Jänschwalde wasserstofffähige Gaskraftwerke zu errichten. Diese Anlagen sollen insbesondere in Zeiten von Dunkelflauten, wenn erneuerbare Energien nicht verfügbar sind, wichtige Unterstützung leisten. Die vorhandene Infrastruktur und die bestehenden Kraftwerksstandorte bieten technisch gute Voraussetzungen für den Bau neuer flexibler Kraftwerke in der Lausitz. Diese Investitionen sind zentral für den Strukturwandel in der Region und helfen, Arbeitsplätze sowie den Industriestandort zu sichern.

Dennoch könnte der Südbonus die Investitionsbereitschaft in der Lausitz gefährden. Die EU-Kommission muss dem Vorschlag zunächst zustimmen, bevor er umgesetzt werden kann. In den kommenden Jahren wird jedoch ein Anstieg beim Bau von Gaskraftwerken prognostiziert. Es wird erwartet, dass rund 40 neue Gaskraftwerke entstehen, wenn die im Koalitionsvertrag vereinbarten 20 Gigawatt an „gesicherter Leistung“ realisiert werden können, wie MDR informiert.

Regionale Entwicklungen

Ein Beispiel für diese Entwicklungen ist das geplante Gaskraftwerk in Schkopau, initiiert vom Energieminister Sachsen-Anhalts, Armin Willingmann. In Schkopau, wo sich der größte Kohlemeiler des Bundeslandes befindet, wird die Umstellung auf ein Gaskraftwerk als vorteilhaft erachtet. Die Braunkohleverstromung in dieser Region soll Laut Gesetz bis 2038 und laut Betriebsplänen bis 2034 beendet werden. Umso wichtiger ist es, bereits jetzt mit den Planungen für die neuen Gaskraftwerke zu beginnen, um nahtlose Übergänge im Energiesektor zu gewährleisten.

Die anstehenden Veränderungen in der Energieversorgung erfordern somit sowohl politische als auch praktische Lösungen, um die Belange aller Regionen in Deutschland zu berücksichtigen.

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OrtCottbus, Deutschland
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