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Prenzlauer Berg in a Nutshell: Die Sonnabend-Rituale am Kollwitzmarkt

Einblicke in die exzentrische Welt des Berliner Prenzlauer Berg: Warum sich reiche Eltern jeden Samstag selbst geißeln.

Im Herzen von Berlin, auf dem Kollwitzplatz, liegt ein bunter Wochenmarkt, an dem die reichen Eltern der Stadt ihre Vorlieben und Macken offenbaren. Ein ehemaliger Currywurst-Verkäufer, der sich über fünf Jahre mit einer Vielzahl von Kunden auseinandersetzte, gewann einen einzigartigen Einblick in ihre Marotten. Von einem Personal Branding Coach mit einem jährlichen Einkommen von 300.000 Euro bis hin zu distinguierten Damen, die keine Höflichkeit erwarten, ist die Kundschaft so vielfältig wie die Stadt selbst.

Es scheint, als ob der Wochenmarkt am Kollwitzplatz eine Art Ritual für die betuchten Bewohner von Prenzlauer Berg geworden ist. Ein Ort, an dem sie sich von den einfacheren Menschen um sich herum ein wenig erniedrigen lassen können, als Ausgleich für ihre Eroberung der coolen Ecken der Stadt. Dieses Schauspiel wird Woche für Woche wiederholt, als würden sie eine Strafe für ihre Invasion empfangen und gleichzeitig ein authentisches Berliner Erlebnis teilen.

Ein neuer Akteur hat die Bühne betreten - der grumpy Crêpes-Verkäufer. Ein Mann, der mit unbestechlicher Gerechtigkeit auf die Wünsche seiner anspruchsvollen Kunden reagiert. Eine distinguierte Dame erfährt, wie unerbittlich er auf Höflichkeit besteht, selbst wenn es bedeutet, dass sie den Platz vor seinem Stand räumen muss. Die Szene ist geprägt von Warteschlangen und Diskussionen über Beläge, die oft in Lebensmittelverschwendung enden, weil die Entscheidungen nicht klar kommuniziert werden.

Der Kollwitzplatz wird zur Bühne für das soziale Schauspiel der Bewohner, die am Vormittag noch überlegen und distanziert wirken, nur um sich nach ein paar Flaschen Wein in kindisches Verhalten zu stürzen. Der Nachwuchs, unbeaufsichtigt und wild, treibt sein Unwesen, während die Eltern in ihrem wohlfeilen Networking aufgehen. Doch was auf dem Kollwitzmarkt passiert, bleibt auf dem Kollwitzmarkt, bis die nächste Woche alles von vorne beginnt.

Siehe auch  3. Moabiter Woche der kulturellen Bildung auf dem Otto-Spielplatz

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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