Eine unerwartete Wende in der Modebranche: Peek & Cloppenburg (P&C), gerade erst erfolgreich aus der Insolvenz hervorgegangen, plant die Übernahme der insolventen Modemarke Sinn. Diese wurde bereits im August 2024 zum vierten Mal insolvent und befindet sich in einem Eigenverwaltungsverfahren. Mit 40 Filialen in 36 Städten und 1500 Mitarbeitern vor allem in Nordrhein-Westfalen ist Sinn ein bedeutender Spieler im deutschen Einzelhandel. Laut der Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ hat P&C bereits ein Übernahmeangebot an den Insolvenzverwalter unterbreitet, über das die Gläubiger im Frühjahr 2025 abstimmen werden, wie Berlin Live berichtet.
Die Zustimmung der Gläubiger ist entscheidend für den Erfolg der Übernahme. Das Bundeskartellamt muss ebenfalls zustimmen, ein Verfahren, das bereits am 15. Januar 2025 eingeleitet wurde. Ein Sprecher von Sinn äußerte sich auf Nachfrage nicht konkret zu dem Angebot und verwies auf die laufenden Verfahren, während P&C gleichzeitig durch seine Expansion, darunter die Übernahme der dänischen Warenhauskette „Magasin du Nord“ im September 2023, in den vergangenen Jahren stabilisieren konnte. Insbesondere die zeitliche Nähe zwischen der eigenen erfolgreichen Restrukturierung und einem neuen Übernahmeversuch sorgt für Aufsehen in der Branche, so wie auch Manager Magazin berichtet.
Was passiert weiter?
Während P&C die möglichen Vorteile einer Übernahme von Sinn ins Auge fasst, bleibt abzuwarten, ob die Gläubiger dem Antrag zustimmen und ob das Bundeskartellamt grünes Licht gibt. Das ist in der Modebranche ein bedeutender Schritt, der nicht nur Auswirkungen auf die beiden Unternehmen selbst hat, sondern auch auf den gesamten Einzelhandelsmarkt in Deutschland. Die entscheidende Gläubigerversammlung, bei der über das Angebot entschieden wird, ist für März 2025 angesetzt. Ein spannendes Rennen um die Zukunft von Sinn steht bevor, und die Modewelt verfolgt die Entwicklungen mit großem Interesse.
Berlin Live