Pankow

„Solidarität im Fokus: Wanderausstellung zu namibischen Patient:innen in Pankow“

Einblick in die Vergangenheit: Wanderausstellung über die Solidaritätsstation vor dem Hintergrund kolonialer Geschichte

Im Rathaus Pankow ist derzeit die Wanderausstellung „Solidaritätsstation „Jacob Morenga“. Namibische Patient:innen im Klinikum Berlin-Buch“ zu sehen. Diese Ausstellung wird bis zum 6. Dezember 2024 besucht werden können. Die Besucher:innen können die Schautafeln mit ergänzenden Medienstationen montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr in der ersten Etage des Rathauses, vor dem Emma-Ihrer-Saal, kostenfrei erleben.

Verborgene Geschichten: Die Solidaritätsstation in Ost-Berlin

Von 1978 bis 1991 operierte die Solidaritätsstation im Städtischen Klinikum Berlin-Buch. Hier fanden über 800 Menschen aus fast 40 Ländern medizinische Hilfe, darunter verwundete Kämpfer:innen und politische Aktivist:innen, die zum Teil mit sozialistisch orientierten Unabhängigkeitsbewegungen in Verbindung standen. Besonders auffällig ist, dass viele dieser Patient:innen aus Namibia stammten, einer ehemaligen deutschen Kolonie. Diese Ausstellung beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen deutschen kolonialen Praktiken und der DDR-Politik, insbesondere im Hinblick auf die Unterstützung antikolonialer Bewegungen in Afrika.

Ein Beitrag zur Erinnerungskultur
Die Wanderausstellung ist Teil des gesamtberliner Projektes „Kolonialismus begegnen. Dezentrale Perspektive auf die Berliner Stadtgeschichte“ und wird vom Museum Pankow organisiert. Dies fördert nicht nur ein besseres Verständnis der Kolonialgeschichte, sondern auch der sozialen Verantwortung, die damit einhergeht. Begleitet wird die Ausstellung von einem Sammelband mit Forschungsergebnissen namens “(De)Koloniale Spuren in Pankow”, der die Thematik tiefergehend erörtert.

Bildung und Austausch: Veranstaltungen und Führungen
Im Rahmen der Ausstellung sind mehrere Veranstaltungen geplant, die weitere Einblicke und Diskussionen zu dem Thema bieten. Dazu gehört auch eine Abendveranstaltung, die sich mit dem entwicklungspolitischen Engagement nach dem Ende des Solidaritätskomitees der DDR beschäftigt. Die genauen Details werden ab November auf der Website des Museums veröffentlicht. Für Interessierte gibt es zudem die Möglichkeit, Führungen durch die Ausstellung anzufordern, um noch mehr aus dieser informativen Präsentation herauszuholen.

Die Ausstellung dient nicht nur der Informationsvermittlung, sondern ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung einer umfassenden Auseinandersetzung mit Deutschlands kolonialer Vergangenheit und deren Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft. Indem die Besucher:innen diese Themen ansprechen, leisten sie einen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte und fördern den Dialog über internationale Solidarität und soziale Verantwortung.

Weitere Informationen sind auf der Website des Museums zu finden.

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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