Der Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar hat seine Kandidatur für die Bundestagswahl überraschend zurückgezogen. Diese Entscheidung fiel kurz vor der Aufstellung der Landesliste der Berliner Grünen und steht im Zusammenhang mit Vorwürfen über sexuelle Belästigung, die gegen ihn erhoben wurden. Gelbhaar, der seit 2017 für den Bezirk Pankow im Bundestag sitzt, erklärte in einem Schreiben, dass die Vorwürfe parteiintern geklärt werden müssen. In übereinstimmenden Berichten von n-tv und B.Z. wurden die näheren Details der Beschuldigungen nicht offengelegt, jedoch ist bekannt, dass eine Ombudsstelle zur Überprüfung der Anklagen eingesetzt werden soll.
Die Landesvorsitzenden der Berliner Grünen, Nina Stahr und Philmon Ghirmai, äußerten sich zurückhaltend zu den Vorwürfen, bestätigten aber, dass Gelbhaar aufgrund der Beschwerden auf eine Bewerbung um einen Listenplatz verzichtet hat. Diese Vorwürfe kommen unpassend, da Gelbhaar erst vor einem Monat mit über 98 Prozent Zustimmung als Direktkandidat nominiert wurde. Seine Entscheidung, die Kandidatur zurückzuziehen, lässt darauf schließen, dass er die Tragweite der Situation erkannt hat. Die Ombudsstelle wird nun den Fall prüfen, während Gelbhaar versichert hat, aktiv zur Klärung beizutragen.
Neuer Spitzenkandidat der Grünen
<pWährend die Situation um Gelbhaar für Aufregung sorgt, haben die Berliner Grünen bereits ihre neue Spitzenkandidatin gewählt: Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus wurde mit 76,4 Prozent der Stimmen in dieses Amt berufen. Ihr Ziel ist es, Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen zu stärken, darunter ein Lohntransparenzgesetz und die Abschaffung des Ehegatten-Splittings. Der zweite Platz auf der Liste geht an Andreas Audretsch, während Nina Stahr den dritten Platz einnimmt. Die Entwicklungen rund um Gelbhaar und die Wahl der neuen Kandidaten zeigen die dynamischen Veränderungen innerhalb der Partei zum aktuellen Zeitpunkt.
