Zenzl Mühsam – Erinnerung an ein bewegtes Leben
In einer Zeit, in der Europa von politischen Extreme geprägt war, wurde am 28. Juli 1884 Creszenz (Zenzl) Elfinger geboren. Ihr Leben sollte von Widerstand, Verfolgung und Exil geprägt sein. Als aktive Mitstreiterin und Ehefrau des Kriegsgegners Erich Mühsam stand sie mutig für ihre Überzeugungen ein.
Nach dem tragischen Schicksal ihres Mannes setzte Zenzl Mühsam ihr Engagement weiter fort. Sie kämpfte für ein würdevolles Begräbnis und trotzte den Gefahren des nationalsozialistischen Regimes. Ihre Flucht durch Prag in die Sowjetunion führte sie jedoch in ein neues Leid. Die stalinistischen „Säuberungen“ kosteten ihr Jahrzehnte im Gefängnis, im Lager und im Exil.
Erst im hohen Alter kehrte Zenzl Mühsam in die DDR zurück. In der Binzstraße 17 in Pankow fand sie bis zu ihrem Tod ein Zuhause. Die Gedenktafel, die seit September 2015 an ihr letztes Wohnhaus erinnert, würdigt ihr mutiges Leben und ihren unermüdlichen Einsatz für Gerechtigkeit und Freiheit.
Für alle Interessierten bietet die Veröffentlichung „SpurenSuche – Frauen in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee“ des Frauenbeirats Pankow eine vertiefende Auseinandersetzung mit Zenzl Mühsams Leben. Ab dem 2. September 2024 ist der Band gegen eine Spende in Höhe von 5 Euro bei der Gleichstellungsbeauftragten im Bezirksamt erhältlich.
Kontakt:
Rathaus Pankow | Breite Str. 24a-26, 13187 Berlin |
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Gleichstellungsbeauftragte | Tel.: (030) 90295 2305, E-Mail: stephanie.wittenburg@ba-pankow.berlin.de |