Umweltsenatorin Ute Bonde hat vor Ostern eindringlich zur Absage von Osterfeuern in Berlin und Brandenburg aufgerufen. Der Hintergrund für diesen Appell ist die akute Trockenheit in der Region und die damit verbundene hohe Waldbrandgefahr. In der vergangenen Zeit herrschten bundesweit teils extrem trockene Bedingungen, mit März 2025 als einem der trockensten Monate seit Beginn der Aufzeichnungen in Deutschland. Die Wetterprognosen zeigen wenig Wind voraus, was die Gefahr eines Funkenflugs potenziell verringert. Dennoch bleibt die Situation angespannt.
Veranstalter von Osterfeuern in Berlin haben sich auf die Warnungen reagiert. Die PSP Sportpark GmbH plant, das traditionelle Osterfeuer im Pferdesportpark Karlshorst wie gewohnt durchzuführen. Die Verantwortlichen betonen, dass sie umfassende Sicherheitsmaßnahmen getroffen haben. Die Flächen werden regelmäßig bewässert, und Hydranten stehen bereit. Zudem kommen Wassersprenger im hinteren Teil der Festwiese zum Einsatz, um die Brandgefahr weiter zu minimieren. Die Veranstalter schätzen die Gefahr, dass es zu einem Flächenbrand kommt, nicht höher ein als in anderen Jahren.
Tradition und Sicherheitsvorkehrungen
In Treptow wird ebenfalls ein Osterfeuer auf dem Gelände der Späth’schen Baumschulen stattfinden. Geschäftsführer Holger Zahn sieht in diesem speziellen Fall keine Gefahr, da sich kein Wald in unmittelbarer Nähe befindet. Ein Ausfall des traditionellen Festes wäre für die Veranstalter schwierig, da sie mit zahlreichen Besuchern und Einnahmen rechnen. Auch die Freiwillige Feuerwehr in Gatow hat ihre Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Sie hält mehr als 10.000 Liter Löschwasser bereit und ist zuversichtlich, dass trotz der bestehenden Waldbrandgefahr kein Großbrand entstehen wird. Die Feuerwehr warnt jedoch, dass die aktuelle Trockenheit nicht ignoriert werden sollte.
In Brandenburg sind Dutzende von Osterfeuern geplant. Die Kommunen müssen jedoch die Waldbrandrisiken und die windigen Verhältnisse streng berücksichtigen. Der Feuerwehrverband spricht sich gegen ein pauschales Verbot von Osterfeuern aus, warnt jedoch eindringlich vor der Brandgefahr. Insbesondere bei Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 können in einigen Gebieten, wie beispielsweise Lübbenau und Rheinberg, keine Feiern stattfinden. Die Genehmigung von öffentlichen Osterfeuern muss durch die Ordnungsbehörden erfolgen.
Umweltschutz im Fokus
Zusätzlich äußert der Naturschutzbund Nabu Bedenken hinsichtlich der Umweltfolgen, insbesondere im Hinblick auf früh aufgeschichtete Holzhaufen, die eine Gefahr für heimische Kleintiere darstellen können. Es wird empfohlen, das Holz am Tag des Anzündens umzuschichten, um Tiere zu schützen. Dennoch gibt es kreative Initiativen, wie den Freizeit- und Jugendverein in Kloster Lehnin, der besondere Osterfeuer mit Kunstwerken aus Holz plant, darunter eine beeindruckende Brücke.
Die Diskussion rund um die Osterfeuer verweist auf das Spannungsfeld zwischen Tradition und Umweltschutz, das in der von Trockenheit geprägten Realität besonders ausgeprägt ist. Diese Thematik wird auch in n-tv aufgegriffen, während Berlin Live die Perspektiven der Veranstalter und deren Sicherheitsstrategien beleuchtet. Die Herausforderung besteht darin, das Bewusstsein für Umweltrisiken zu schärfen und gleichzeitig die Traditionen, die für viele Menschen von Bedeutung sind, zu bewahren.