Neukölln

Preiserhöhung im Freibad: So zahlt man jetzt bis zu 11 Euro!

Die Berliner Freibäder stehen vor einem erheblichen Wandel: Ab dem 4. Mai 2025 erhöhen die Berliner Bäder Betriebe (BBB) erstmals seit elf Jahren die Preise für den Badespaß im Freien. Dies betrifft vor allem das beliebte Freibad Prinzenbad in Kreuzberg, das oft einfach als „Prinzi“ bezeichnet wird. Die Preise für ein Tagesticket steigen von bisher 5,50 Euro auf bis zu 7 Euro. Zudem wird die Mehrfachkarte für 20 Besuche von 70 Euro auf 80 Euro angehoben. In den letzten Jahren erfreuten sich die Freibäder einer steigenden Besucherzahl, die im Jahr 2024 bei 1,9 Millionen lag, das entspricht einem Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die Beliebtheit dieser Einrichtungen unterstreicht.

Die neuen Preise, die sich je nach Kategorie der Freibäder unterscheiden, sind ein Teil eines neuen Tarifsystems, das am 5. Mai in Kraft tritt. So wird das gesamte Freibad-Angebot in drei Kategorien unterteilt: Die günstigsten Bäder, die zu einem Eintrittspreis von 6 Euro besucht werden können, umfassen das Kinderbad Marzahn, das Kinderbad Monbijou und das Sommerbad Staaken-West. Kombibäder, wie das am Olympiastadion oder das Strandbad Wannsee, kosten 6,50 Euro. Die Kategorie Sommerbad 1, zu der auch das Prinzenbad gehört, liegt bei 7 Euro; ermäßigte Tickets kosten hier 4,20 Euro.

Preisanpassungen und soziale Auswirkungen

Zusätzlich zu den Eintrittspreisen haben auch die Kioskpreise eine Erhöhung erfahren: Eine Portion Pommes rot-weiß kostet nun 4 Euro. Besucher des Prinzenbades müssen somit für einen Tagesticket und eine Portion Pommes bereits mit 11 Euro rechnen, Getränke oder Eis nicht mit eingerechnet. Diese Preiserhöhungen könnten besonders einkommensschwache Menschen vom Besuch der Freibäder ausschließen. In den dicht besiedelten Bezirken Neukölln und Kreuzberg, wo lange Schlangen vor den Eingängen der Badeanstalten keine Seltenheit sind, könnte dies ein weiteres Problem darstellen.

Wie die taz berichtet, worden soll die Erhöhung der Preise nicht nur durch gestiegene Kosten für Energie und Personal, sondern auch durch die Reduzierung staatlicher Zuwendungen, die von 75 Millionen Euro auf null gesenkt wurden, notwendig. Besonders auffällig sind auch die ungeheizten Freibäder, die mit einer Leitungstemperatur von maximal 12 Grad Celsius gefüllt werden. Dies bedeutet, dass die Mitarbeiter im Sommer die Wassertemperatur nicht auf die gewohnten 22 Grad Celsius erhöhen werden, wodurch die Nutzbarkeit in den ersten Wochen stark eingeschränkt ist. Lediglich sechs Freibäder mit Solarabsorberanlagen bleiben beheizt.

Neues Tarifsystem und Besucherangebote

Das geplante Tarifsystem der BBB sieht zudem Ermäßigungen für Schüler:innen, Azubis, Studierende und Empfänger:innen von Sozialleistungen vor. Diese Gruppen sollen bis zu 40 Prozent weniger zahlen. Diese Maßnahmen sollen helfen, die Gemeinschaft in den Sommerbädern zu fördern, während gleichzeitig die wirtschaftliche Situation der Bäderbetriebe verbessert werden soll. Die Ankündigung, dass Kassen in den Bädern wieder besetzt sein werden und Tickets vor Ort verkauft werden, könnte zudem Menschen ansprechen, die sich nicht an die Online-Buchungsmöglichkeiten gewöhnen wollen oder können. Die Initiative „Freibad einfach für alle“ hat in der Vergangenheit gegen die verpflichtende Online-Ticketpflicht protestiert, was zeigt, dass das Thema Eintrittspreise und Zugang zu den Freibädern viel diskutiert wird.

Das neue Preismodell könnte jedoch nicht nur die finanzielle Belastung für Besucher erhöhen, sondern zudem die Nutzung dieser erfrischenden Sommerangebote auch über längere Zeiträume hinweg einschränken. Die Entwicklung und die Reaktionen auf die Preissteigerungen sind in den kommenden Wochen entscheidend für die Zukunft der Berliner Freibäder.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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