Hanka Mittelstädt, die künftige Landwirtschaftsministerin Brandenburgs und SPD-Politikerin, hat ihr Amt als Vorsitzende des Agrarmarketingverbandes Pro Agro niedergelegt. Dies geschah auf eigenen Wunsch und mit sofortiger Wirkung, wie der Verband bekannt gab. Mittelstädt, die aus der Uckermark stammt und einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb führt, wird das Agrarministerium in der neuen Koalition von SPD und BSW leiten. Die offizielle Verabschiedung der neuen Landesregierung wird für Mitte der Woche erwartet. Sie folgt dem bisherigen Agrarminister Axel Vogel und soll mit ihrer Expertise frischen Wind in die Landwirtschaftspolitik bringen.
Reaktionen und Erwartungen
Der Landesbauernverband begrüßte Mittelstädts Ernennung enthusiastisch. Bauernpräsident Henrik Wendorff betonte, dass mit ihr eine Ministerin "mit Stallgeruch" an die Spitze des Ministeriums berufen wurde, was den Grundstein für eine substantielle Zusammenarbeit lege. Neuerdings wird ihre Entscheidung auch von den Mitgliedern von Pro Agro unterstützt, die sie weiterhin in ihrer Führungsposition sehen möchten, trotz ihres Landtagsmandats, das sie ab Ende März antreten wird, um Nachfolgerin der SPD-Abgeordneten Inka Goosmann-Reetz zu werden. Kai Rückewold, Geschäftsführer von Pro Agro, äußerte sich positiv zu Mittelstädts Verlässlichkeit und besonderen Einsatzbereitschaft. Pro Agro sieht in ihr die ideale Besetzung für eine kontinuierliche Entwicklung der Organisation.
Die Ernennung von Hanka Mittelstädt wird jedoch nicht von allen Seiten bejubelt. So äußerte das Klimabündnis Brandenburg Bedenken und kritisierte eine "enge Verflechtung mit agrarindustriellen Interessen", die ihrer Meinung nach die Förderung nachhaltiger Landnutzung gefährden könnte. Diese unterschiedlichen Stimmen zeigen, dass die neue Ministerin vor Herausforderungen steht, während sie versucht, die Landwirtschaftspolitik in Brandenburg zu gestalten und gleichzeitig die Interessen verschiedener Gruppen unter einen Hut zu bringen. RBB24 berichtete über die Reaktionen auf ihre bevorstehende Ernennung und die damit verbundenen Erwartungen.