Mitte

Dekolonisierung in Berlin-Mitte: Neuer Name für Nettelbeckplatz

Die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger, informiert in ihrer aktuellen Pressemitteilung über die Fortsetzung der Dekolonisierung des öffentlichen Raumes in Berlin-Mitte. Konkret geht es um die Umbenennung des Nettelbeckplatzes im Wedding. Ein Beratungsgremium wird aus über 532 eingereichten Namensvorschlägen den künftigen Namen des Platzes auswählen. Dafür sind drei Sitzungstermine im Mitte Museum geplant, und es wird ein öffentliches Informationsangebot für Anwohnende und Gewerbetreibende im Rahmen des Tages der Nachbarschaft am Freitag, den 31. Mai 2024, auf dem Nettelbeckplatz geben.

Der Prozess zur Namensfindung begann mit einer Onlinebefragung auf dem Beteiligungsportal mein.berlin.de, bei der über 500 Einsendungen erfolgten. Diese wurden auf ihre formale Eignung überprüft und sollen nun im Beratungsgremium inhaltlich diskutiert werden. Es ist vorgesehen, dass sich das Beratungsgremium auf drei geeignete Benennungen einigt, die der Bezirksverordnetenversammlung Mitte zur Entscheidung übergeben werden.

Der Nettelbeckplatz ist derzeit noch nach Joachim Nettelbeck (1738-1824) benannt, der aktiv im Versklavungshandel tätig war und Koloniallobbyismus betrieb. Die Bezirksverordnetenversammlung Mitte hat daher das Bezirksamt Mitte mit der Einleitung eines Umbenennungsverfahrens beauftragt (Drucksache 3215/V).

Dieser Prozess zur Dekolonisierung des öffentlichen Raumes wird von der L.I.S.T. GmbH im Auftrag des Büros für Bürger*innenbeteiligung durchgeführt.

Die Umbenennung des Nettelbeckplatzes ist Teil eines umfassenden Prozesses der Dekolonisierung, der sich mit den historischen Wurzeln von Namensgebungen und Denkmälern in Berlin auseinandersetzt. Die Diskussion um die Umbenennung des Platzes reflektiert somit auch die Auseinandersetzung mit der kolonialen und sklavereibejahenden Vergangenheit Deutschlands.

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der wichtigsten Informationen zur Umbenennung des Nettelbeckplatzes:

| Datum | Ereignis |
|---------------|--------------------------------------------------------------|
| 15. Februar | Beratungsgremium nimmt Arbeit zur Namensfindung auf |
| 31. Mai 2024 | Öffentliches Informationsangebot am Nettelbeckplatz |
| 27. März | Start der Onlinebefragung auf mein.berlin.de |
| 24. April | Ende der Onlinebefragung auf mein.berlin.de |
| Dezember 2023 | Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung zur Umbenennung |

Siehe auch  Riesenporling: Holzzersetzung durch Weißfäule - Unterschiede zur Moder- und Braunfäule

Dieser Prozess verdeutlicht die kontinuierliche Auseinandersetzung mit kolonialen und sklavereibejahenden Strukturen in der Gesellschaft und die Bemühungen, eine historisch bewusste und inklusive Stadtkultur zu schaffen.



Quelle: www.berlin.de

Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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