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Michael Tsokos – Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner im Interview

Mysteriöse Fälle und die Abgründe der Rechtsmedizin in Berlin

Michael Tsokos, ein bekannter deutscher Rechtsmediziner, hat Ende 2023 seine Leitung der Rechtsmedizin an der Berliner Charité aufgegeben. In einem Interview mit der Berliner Zeitung sprach er über verschiedene Themen, darunter die Unterschiede zwischen Rechtsmedizin und Pathologie, sein erstes Erlebnis mit einem Toten im Winter 1978 während einer Schneekatastrophe und seine Entscheidung, Rechtsmedizin zu studieren. Tsokos betonte die Notwendigkeit einer unabhängigen Hochschulmedizin und erklärte, warum er sich dazu entschied, die Charité zu verlassen.

Besonders betonte Tsokos die Probleme in der medizinischen Ausbildung und Lehre während der Corona-Pandemie. Er kritisierte das Dozenten-Studenten-Verhältnis und die Abnahme der Lehrzeiten. Tsokos verglich die Situation mit der Universität Pécs in Ungarn, wo intensiv in kleinen Lerngruppen gearbeitet wird, im Gegensatz zur großen und fiskal gesteuerten Vorgehensweise an der Charité. Er berichtete von drastischen Kürzungen im Lehrplan der Rechtsmedizin, die seine Entscheidung zum Weggang aus Berlin beeinflusst haben.

Des Weiteren sprach Tsokos über die Fortschritte in der Rechtsmedizin, wie die Haaranalyse zur Drogenkonsumbestimmung und die computertomografische virtuelle Autopsie. Er erzählte von ungewöhnlichen Fällen, wie der mumifizierten Leiche von Ritter Kahlbutz und Leichen, deren Gesichter weggeflossen waren. Darüber hinaus äußerte er seine Ansichten zu einem möglichen Mord an der Sängerin Whitney Houston und zitierte Schlampigkeit in der US-Polizeiarbeit.

Tsokos reflektierte auch über die Herausforderungen der Rechtsmedizin, darunter die Übersehen von Tötungsdelikten und die Bedeutung einer gründlichen Leichenschau. Er beklagte die unzureichende Ausbildung von Ärzten und die Folgen, die dies haben kann. Dennoch bleibt Tsokos bestrebt, die Arbeit der Rechtsmedizin öffentlich zu machen und das Verständnis für die Todesthematik in der Gesellschaft zu fördern. Trotz seines Rücktritts von der Charité plant Tsokos, seine Arbeit als Bestsellerautor fortzusetzen und eine Buchserie über eine Berliner Rechtsmedizinerin zu veröffentlichen.

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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