Der renommierte Rechtsmediziner Michael Tsokos, ehemaliger Leiter der Berliner Charité, sprach in einem Interview über seine jahrzehntelange Erfahrung in der Rechtsmedizin. Er betonte den Unterschied zwischen Rechtsmedizin und Pathologie und erklärte, wie er aufgrund eines Medizinertests spontan zur Rechtsmedizin gelangte. Tsokos diskutierte auch die Zugangsvoraussetzungen zum Medizinstudium und kritisierte die Fokussierung auf Schulnoten. In Bezug auf seine Entscheidung, die Charité zu verlassen, gab Tsokos politische Einflüsse und mangelnde Lehrzeit in der Corona-Zeit als Gründe an.
Tsokos setzte sich dafür ein, dass Rechtsmedizin mehr in den Fokus rückt und erklärte die Bedeutung der virtuellen Autopsie in der modernen Rechtsmedizin. In Bezug auf mysteriöse Todesfälle wie den von Whitney Houston und Kurt Cobain äußerte sich Tsokos skeptisch und bezweifelte die offiziellen Berichte. Er betonte die Bedeutung präziser und gründlicher Ermittlungen, um Todesursachen korrekt festzustellen.
Das Interview beleuchtete auch Tsokos‘ Engagement im Kampf gegen Kindesmisshandlung und seine Bemühungen, die Rechtsmedizin einem breiteren Publikum nahezubringen. Er sprach über die Bedeutung der Leichenschau und die Herausforderungen bei der Aufklärung von Todesfällen. Tsokos betonte die Notwendigkeit einer angemessenen Ausbildung für Ärzte, die Leichenschauen durchführen, und kritisierte die unzureichende Anerkennung der Rechtsmedizin in der Gesellschaft.