Die Debatte über ein Messerverbot gewinnt an Fahrt, besonders nach dem schockierenden Vorfall in Solingen, bei dem ein junger Mann willkürlich auf mehrere Menschen einstach und drei von ihnen tödlich verletzte. Der Zugang zu gefährlichen Klingen ist erschreckend einfach; in den Berliner Spätkäufen sind Macheten und Klappmesser ganz offen im Schaufenster ausgestellt. Für nur 35 Euro kann man sich ein Klappmesser oder Pfefferspray sichern – und das zur „eigenen Verteidigung“, wie das Schild am Eingang verkündet.
Ein Kioskbesitzer in Neukölln sieht den Aufruhr um sein Warenangebot jedoch nicht ein. Er betont, dass der Kauf von Messern und anderen Waffen legal sei, solange sie mit Kassenbon und in der Verpackung nach Hause transportiert werden. Während er die gestiegene Nachfrage nach Waffen zum Selbstschutz nachvollziehen kann, glaubt er nicht, dass eine Reduzierung der erlaubten Klingenlänge auf sechs Zentimeter Straftaten verhindern würde. Noch drastischer wirkt seine Forderung nach einem kompletten Messerverbot, da ein potenzieller Täter auch mit kürzeren Klingen schweren Schaden anrichten kann. Interessanterweise registriert der Händler jedoch einen Rückgang der Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr, was Fragen über den aktuellen Bedarf aufwirft. Weitere Informationen dazu gibt es auf www.berlin-live.de.