Berlin hatte am Mittwochabend einen ganz besonderen Besucher: Ex-Kanzlerin Angela Merkel. Im Kulturkaufhaus Dussmann präsentierte sie ihr neues Buch „Freiheit. Erinnerungen 1954–2021“ und zog dabei Hunderte von Fans an, die sich nur ein Autogramm von der einst mächtigsten Frau Deutschlands sichern wollten. Die Schlange, die sich vom ersten Stock ins Erdgeschoss und weiter auf die Straße schlängelte, zeigte das große Interesse an Merkels Memoiren. Die Veranstaltung versprach zahlreiche Unterschriften, aber auch ein wenig Geduld, wie viele der wartenden Personen merkten. Allein am ersten Tag soll das Buch 35.000 Mal verkauft worden sein, was einem Umsatz von 1,47 Millionen Euro entspricht, wie die B.Z. berichtete.
Die Ausdauer der Fans wurde auf eine harte Probe gestellt, da die Signierstunde erst um 16 Uhr begann und mehrere Stunden in Anspruch nahm. „Es war surreal, direkt neben ihr zu stehen“, sagte ein begeisterter Wartender, der sich gleich drei Exemplare signieren ließ. Während einige das signierte Buch als perfektes Weihnachtsgeschenk betrachteten, hatten viele das Werk bereits begonnen zu lesen und berichteten, dass große Enthüllungen in dem 700-Seiten-Wälzer nicht zu erwarten seien. „Ich könnte jetzt auspacken“, hatte Merkel während der Buchvorstellung gesagt, nur um schnell zu erklären, dass sie die Geheimnisse auch wieder verpacken könne, wie der Tagesspiegel berichtete.
Die Gesichter in der Schlange spiegelten die Bewunderung für die ehemalige Kanzlerin wider, doch als die Zeit knapp wurde, kam es zu leisen Enttäuschungen. Manche Wartenden mussten sich damit abfinden, dass das ersehnte Autogramm nicht mehr zu erreichen war. Einige, deren Pläne für ein persönliches Geschenk platzen könnten, suchten rasch nach Alternativen an der Kasse. Trotz der Herausforderung, alle Autogramme in der verbleibenden Zeit zu erhalten, war der Andrang an diesem Abend ungebrochen und die Erinnerung an einen historischen Moment für viele Fans unvergesslich.
