Berlin

Literatur und KI: Zwischen Erwartungen und Realität

Der Weg von Faust zu ChatGPT: Das Symposium PoetKI in Berlin

Am vergangenen Wochenende fand im Literaturforum im Berliner Brechthaus das Symposium „PoetKI“ statt, das nicht nur die Verbindungen zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz, sondern auch die Auswirkungen auf die Literaturwelt beleuchtete. Der Fokus lag dabei darauf, wie die Literatur die Vorstellung einer außermenschlichen Intelligenz geprägt hat und nicht umgekehrt.

Der Informatiker, Philosoph und Autor Michael Wildenhain eröffnete die zweitägige Veranstaltung mit einem Blick auf die Geschichte der Künstlichen Intelligenz. Er betonte, dass Computer zwar überlegene Rechenleistung bieten, aber aufgrund ihrer sequenziellen und eindimensionalen Arbeitsweise nicht in der Lage sind, komplexe menschliche Denkprozesse nachzubilden.

Ein zentrales Thema des Symposiums war die Rolle von ChatGPT, einer KI-Software, die textbasierte Aufgaben übernehmen kann. Diese Technologie hat jedoch gezeigt, dass sie zwar die Wahrscheinlichkeit des Nächsten Wortes berechnen kann, aber Kausalität, Kontext und menschliche Realität außer Acht lässt, was zu literarisch zusammenhangslosen Ergebnissen führt.

Ein Beispiel für die Fragwürdigkeit von KI-generierten Texten lieferte der deutschsprachige ChatGPT-Roman von Hannes Bajohr, dessen zunehmend unsinniger Verlauf trotz wiederholter Korrekturen durch den Autor illustrierte, wie begrenzt die Kreativität der Maschinen wirklich ist.

Das Symposium vermittelte die Erkenntnis, dass KI zwar bestimmte Textformen simulieren kann, jedoch nicht in der Lage ist, kreatives Erzählen oder komplexe literarische Ausdrucksformen zu reproduzieren. Diese Grenzen verdeutlichen die Bedeutung und Wertschätzung menschlicher Autorenschaft im Literaturbereich.

Letztendlich zeigte das Symposium, dass die Literaturszene trotz aller technologischen Fortschritte und KI-Anwendungen nach wie vor von menschlicher Kreativität und Erzählkunst geprägt ist. Die Diskussion über die mögliche Dominanz von KI im Literaturmarkt erscheint daher eher hypothetisch, da letztendlich die Frage bleibt, wer die Maschinen kontrolliert und ihnen Richtung gibt.

NAG

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Daniel Wom

Der in Berlin geborene Daniel Wom ist ein versierter Journalist mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Er hat an der Freien Universität Berlin Journalistik und Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Daniel hat für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und klaren Darstellungen komplexer Sachverhalte. Er ist Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband und hat mehrere Auszeichnungen für seine exzellente Berichterstattung erhalten. In seiner Freizeit erkundet Daniel gerne die vielfältige Kulturszene Berlins und ist leidenschaftlicher Webentwickler.

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