FDP-Chef Christian Lindner hat sich in einem kontroversen Interview mit den YouTubern von LoKr Room zur politischen Situation geäußert. Darin betont er die Notwendigkeit einer schwarz-gelben Regierung und warnt vor dem Einfluss der AfD, während er gleichzeitig versucht, deren Wähler zurückzugewinnen. Lindner beschreibt eine fiktive Wählerin, die von der Flüchtlingskrise enttäuscht ist und von der AfD angezogen wird. Er ruft dazu auf, die AfD nicht zu wählen, da dies den linken Parteien zugutekäme, berichtet Berlin Live.
Diese Strategie wird jedoch von Friedrich Merz, dem Kanzlerkandidaten der Union, nicht unterstützt. In der Talkshow bei Sandra Maischberger distanziert sich Merz klar von Lindners Äußerungen und äußert Bedenken über dessen Annäherung an die rhetorischen Mittel der AfD. Lindner reagiert bitter in einer Videobotschaft auf X und Instagram, in der er Merz seine Enttäuschung mitteilt und betont, dass die Union die Chance nutzen sollte, um Vertrauen bei bürgerlichen Wählern zurückzugewinnen. „Wenn du offen für Robert Habeck bist, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass es doch nur um eine Form des Weiter-so geht“, so Lindner, wie Spiegel berichtet.
Lindner’s Ankündigungen, die auf eine radikale Wähleransprache abzielen, bringen neue Spannungen in der Koalition zwischen der Union und der FDP, während Merz versucht, die eigene Linie klar zu definieren. Angesichts der internen Differenzen zeigen sich die Fronten innerhalb der bürgerlichen Parteien verhärtet, während sie gegen den wachsenden Einfluss der AfD kämpfen. Lindners Versuch, polemische Sprache gegen „Talahons“ zu verwenden, um ein sicheres Deutschland zu propagieren, wird von politischen Analysen als riskant angesehen und könnte die innerparteiliche Einheit weiter gefährden.