Lichtkunst am Reichstag: Letzte Chance zur Feier des Jubiläums!

Lichtkunst am Reichstag: Letzte Chance zur Feier des Jubiläums!

Reichstagsgebäude, Berlin, Deutschland - Am Freitag, dem 20. Juni 2025, wird der Berliner Reichstag ein letztes Mal im Rahmen einer spektakulären Lichtprojektion verhüllt. Diese Aktion markiert den 30. Jahrestag der berühmten Verhüllung durch die Künstler Christo und Jeanne-Claude, die im Sommer 1995 stattfand. Bereits über 280.000 Menschen haben die Lichtprojektion seit ihrem Start am 9. Juni begeistert verfolgt, die täglich von etwa 21:30 Uhr bis 1 Uhr nachts an der Westfassade des Reichstags zu sehen ist. Peter Schwenkow und Roland Specker, die auch für die ursprüngliche Verhüllung 1995 verantwortlich zeichnen, sind maßgeblich an dieser Inszenierung beteiligt. Schwenkow äußerte sich zufrieden über das große Interesse an dem Projekt, das insgesamt etwa eine halbe Million Euro kosten wird. Die Finanzierung erfolgt durch die Stiftung von Christo und Jeanne-Claude, sowie durch Schwenkow und Specker selbst.

Die Idee zur ersten Verhüllung des Reichstags entstand bereits im Jahr 1971, als das Gebäude ein ungenutztes, symbolisches Bauwerk war. Der Einsatz von über 100.000 Quadratmetern silbernen Gewebes und 16 Kilometer Seilen machte die Aktion zu einer der bekanntesten Kunstinstallationen der 90er Jahre. Insgesamt wurden mehr als fünf Millionen Besucher verzeichnet, die nach Berlin kamen, um das Ereignis live zu erleben. Dabei war es wichtig, dass die Verhüllung, die vom 24. Juni bis 7. Juli 1995 stattfand, nicht politisch interpretiert wurde, obwohl sie von vielen als solches wahrgenommen wurde. Die damalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth unterstützte das Projekt, das nach mehr als 20 Jahren Diskussion im Jahr 1994 genehmigt wurde.

Ein Denkmal für die Demokratie

Die Lichtprojektion in diesem Jahr hat das Ziel, Berlin, die Wiedervereinigung, die Demokratie und die Kunst zu feiern. Besonders prägnant ist der transformative Gedanke, den Christo und Jeanne-Claude mit ihrer ursprünglichen Idee verfolgten. Sie wollten das Gebäude als ein Zeichen der Hoffnung und Veränderung neu erlebbar machen, was durch die aktuelle Inszenierung erneut unterstrichen wird. 2025 wäre einjähriger Geburtstag des Künstler-Ehepaares gewesen, da Christo am 13. Juni 1935 in Bulgarien und Jeanne-Claude in Marokko geboren wurde. Beide Künstler sind mittlerweile verstorben: Jeanne-Claude im Jahr 2009 und Christo im Jahr 2020.

Die Projektion erfolgt mithilfe von 24 Hochleistungsprojektoren, die auf drei Gerüsttürmen platziert sind. Diese Türme sind 3 bis 3,5 Meter hoch und 80 Meter vom Gebäude entfernt, was eine eindrucksvolle Sicht und Erfahrung für die Zuschauer ermöglicht. Das Interesse an dieser künstlerischen Darbietung zeigt deutlich, dass das Erbe von Christo und Jeanne-Claude bis heute in Berlin und darüber hinaus lebendig bleibt. Ihre Vision, Kunst an prominente Stätten zu bringen und den Menschen neue Perspektiven zu eröffnen, bleibt Teil des kulturellen Diskurses.

Mit dieser letzten Lichtprojektion endet ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Reichstags, der früher mit silbernem Stoff bedeckt war und heute erneut als Ort künstlerischen Ausdrucks dient. Es ist ein eindrucksvolles Zeugnis dessen, wie Kunst und Architektur zusammenwirken können, um Menschen zu inspirieren und zu verbinden.

Für weitere Informationen können Sie die Berichterstattung von rbb24, DW und rbb24 besuchen.

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OrtReichstagsgebäude, Berlin, Deutschland
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