In der Neujahrsnacht sorgte ein Straßenpoller in Lichtenberg für Aufregung, als Feuerwehr und Polizei aufgrund einer Verkehrssperre umkehren mussten. Laut einem Video, das von Bürgern veröffentlicht wurde, war der rot-weiße Poller in der Stadthausstraße der Grund für die Verzögerung der Einsatzkräfte. Obgleich die Initiative „Verkehrsberuhigung mit Augenmaß“ fordert, dass der Poller entfernt wird, bestätigte die Stadträtin Filiz Keküllüoğlu auf Anfrage, dass kein konkreter Einsatz durch den Poller behindert worden sei, da keine relevanten Einsätze aufgezeichnet werden konnten, wie sie der Berliner Zeitung berichtete. Die Feuerwehr erklärte, dass die Einschränkung an Silvester durch eine unbekannte Sperre im Navigationssystem der Einsatzfahrzeuge verursacht wurde, wodurch es zu einer Verzögerung von rund zwei Minuten kam.
Politische Kontroversen und Sicherheitsbedenken
Das Thema Straßenpoller hat die Medien und die Politik aufgerüttelt. In einer Sitzung des Innenausschusses des Abgeordnetenhauses wurde der Poller als potenzielle Gefährdung für die Sicherheit der BerlinerInnen benannt. Dies wurde besonders von der CDU betont, die argumentierte, dass solche Verkehrssperren die Rettungswege verlängern und thus im Notfall wichtige Zeit kosten können. Innen senatorin Iris Spranger berichtete von „Negativbeispielen“ und beklagte Entscheidungen der Bezirksämter, die möglicherweise menschenleben gefährden könnten, wie es die taz hervorgehob.
Tatsächlich gab es Berichte über ähnliche Vorfälle, bei denen Einsatzfahrzeuge aufgrund der Poller umkehren mussten, beispielsweise im Februar und November des Vorjahres. Der Verein „Verkehrsberuhigung mit Augenmaß“ plant, durch einen Bürgerentscheid den Poller abzubauen. Doch während die Diskussion über die Rolle der Poller in der Verkehrspolitik anhält, argumentieren andere Bürger, dass der Poller zur Verkehrssicherheit beiträgt. Die Debatte über die städtische Verkehrsberuhigung bleibt somit ein heißes Thema in Berlin, während die Verantwortlichen nach Lösungen suchen, um sowohl die Sicherheit der Bürger als auch die Erreichbarkeit für Einsatzkräfte zu gewährleisten.
Inzwischen steht auch die Verkehrsberuhigung im Friedrichshainer Ostkreuz-Kiez im Fokus, wo Anwohner die Poller teils begrüßen und teils kritisieren. Die Initiativen plädieren dafür, dass Verkehrsberuhigung und die Bedürfnisse der Einsatzkräfte besser in Einklang gebracht werden sollten, so berichtet die Berliner Zeitung.
Berliner Zeitung