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Letzter Museumssonntag in Berlin: Bürger protestieren gegen Kürzungen!

Am ersten Advent sah die Museumsinsel in Berlin ein ungewohntes Bild: Hunderte Menschen standen in langen Warteschlangen, um die letzte Gelegenheit zu nutzen, kostenlos in die Museen zu gelangen. Wie die Berliner Zeitung berichtete, endete mit diesem Museumssonntag eine erfolgreiche Ära, die vor drei Jahren begann und mehr als 2,2 Millionen Besucher anlockte. Aufgrund drastischer Kürzungen im Kulturetat des Berliner Senats, der insgesamt drei Milliarden Euro einsparen möchte, wird der beliebte kostenlose Eintritt zu den rund 80 teilnehmenden Museen nicht länger angeboten.

Die Entscheidung, den Museumssonntag einzustellen, sorgte für Enttäuschung unter den Besuchern. „Jetzt erst recht“, sagten viele und planten, so viele Museen wie möglich zu besuchen, um ein Zeichen zu setzen. Die 20-jährige Marlen S. äußerte sich frustriert über den Verlust des Angebots: „Das war eine tolle Möglichkeit für alle, Bildungsangebote kostenlos zu nutzen.“ Auch die 81-jährige Marlene Sternstein, die im Laufe der Jahre viele Besuche unternommen hatte, fand es bedauerlich, dass sie als Rentnerin nun auf Kulturangebote verzichten müsste, da ihr Budget begrenzt sei. Lange Warteschlangen, auch vor der Alten Nationalgalerie, waren die Folge des hohen Andrangs.

Kulturelle Einsparungen und deren Folgen

Wie die Welt berichtete, kamen die Besucher nicht nur für den kostenlosen Eintritt, sondern auch, um zu protestieren. Karsten Walter, ein Berliner Bürger, bezeichnete die Entscheidung als „scheiße“ und war der Meinung, dass der Senat lieber an anderer Stelle sparen sollte. Kritiker äußerten, dass die Einsparungen an kulturellen Programmen viele Menschen treffen, die sie häufig nutzen, insbesondere Familien und Studierende, die sonst nicht die Mittel hätten, regelmäßig Museen zu besuchen. Ab 2025 wird die Kultur in Berlin voraussichtlich 130 Millionen Euro aus ihrem Budget verlieren, wodurch viele Projekte gefährdet sind und weitere Einschnitte drohen.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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