Lesekompetenz in Gefahr: Leif Randt warnt vor dem Lesen der Zukunft!
Leif Randt diskutiert beim Internationalen Literaturfestival Berlin die Bedeutung des Lesens und die Herausforderungen der Lesekompetenz.

Lesekompetenz in Gefahr: Leif Randt warnt vor dem Lesen der Zukunft!
Leif Randt, ein in Berlin lebender Autor, hat mit seinem neuen Roman „Let’s Talk About Feelings“, der am 4. September 2025 im Verlag Kiepenheuer & Witsch veröffentlicht wurde, ein aktuelles Thema angesprochen: die abnehmende Lesekompetenz in einer von digitalen Medien dominierten Welt. In einem Interview äußerte er seine Sorge über die Auswirkungen der digitalen Ablenkung und die Herausforderung, die das Lesen eines Buches insbesondere für junge Menschen darstellt. Randt betont, dass der Akt des Lesens viel Konzentration erfordere und nicht mit Multitasking kompatibel sei, was in der heutigen Zeit eine große Herausforderung darstelle. „Das Buch als Kulturtechnik wird überleben“, glaubt Randt, auch wenn Lesen in Zukunft womöglich zu einer Nischenbeschäftigung wird.
Er schildert, dass während seiner Lesung eine Foto-Show und ein Live-Gespräch stattfanden, was den reinen Text in den Hintergrund drängte. Diese Entwicklung spiegelt einen größeren Trend wider, den auch die Stiftung Lesen beobachtet. Hier wird in verschiedenen Studien untersucht, wie sich die Lesekompetenz im digitalen Wandel verändert. Viele Menschen könnten die grundlegenden Fähigkeiten des Lesens und Schreibens verlieren, was erhebliche gesellschaftliche Auswirkungen haben könnte.
Das Lesen und seine Zukunft
Randt beschreibt den Prozess des Lesens als eine zweiseitige Kommunikation, die eine innere Welt schafft und eine spirituelle Dimension hat. Interessanterweise hat er auch begonnen, seine eigenen Kapitel ins Handy zu lesen und als Hörbuch zu produzieren, was ihm hilft, den Text aus einer anderen Perspektive zu bewerten. Vor allem der Trend hin zum gesprochenen Wort – verstärkt durch Podcasts in den letzten Jahren – zeigt, dass die Gesellschaft sich in Richtung neuer Medien bewegt.
Aktuell findet das Internationale Literaturfestival Berlin unter dem Motto „Strange New World“ statt, das bis zum 20. September 2025 läuft. Ein spezielles Programm für junge Menschen, das sich mit diesen Themen auseinandersetzt, geht bis zum 24. September und bietet eine Plattform für Diskussionen und kreativen Austausch zum Thema Lesekompetenz und digitale Medien. Das Junge Programm ist ein wichtiger Bestandteil des Festivals und hebt die Rolle des Lesens in der heutigen Gesellschaft hervor.
Laut der Stiftung Lesen ist es entscheidend, Leseförderung ernst zu nehmen, um die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Bisherige Studien haben aufgezeigt, dass die Lesekompetenz häufig durch digitale Ablenkungen gefährdet ist. Vorlesen spielt hierbei eine zentrale Rolle, da es nicht nur die Sprachentwicklung fördert, sondern auch emotionale Bindungen schafft und die Freude am Lesen steigert.
In Anbetracht der Herausforderungen durch digitale Medien und die schwindende Lesekompetenz bleibt Randts Appell relevant: Ein Augenmerk auf das gedruckte Wort und die grundlegenden Fertigkeiten des Lesens zu legen, könnte in einer zunehmend fragmentierten Medienlandschaft der Schlüssel zur kulturellen Bildung sein.