Lahav Shapira verklagt die FU Berlin: Antisemitismus im Zentrum der Kritik!

Lahav Shapira verklagt die FU Berlin: Antisemitismus im Zentrum der Kritik!

Berlin, Deutschland - Ein turbulentes Verfahren beschäftigt die Freie Universität Berlin (FU) und die Öffentlichkeit: Der jüdische Student Lahav Shapira hat Klage gegen die Hochschule eingereicht. Der Grund für diesen rechtlichen Schritt liegt in der Behauptung, dass die FU nicht ausreichend gegen antisemitische Diskriminierung vorgeht. Laut den Vorwürfen von Shapira, die sowohl von rbb24 als auch von Tagesschau berichtet wird, hat die FU durch Untätigkeit gegen antisemitische Vorfälle auf ihrem Campus gegen das Berliner Hochschulgesetz verstoßen.

Der erste Verhandlungstag am Dienstag brachte noch keine Entscheidung. Die Richter des Verwaltungsgerichts wollen die Anhörung im Oktober 2025 fortsetzen. Shapira sieht im Verhalten der Universität einen klaren Verstoß gegen Paragraph 5b des Hochschulgesetzes, der Bildungseinrichtungen zur Bekämpfung von Diskriminierung verpflichtet. Er argumentiert, dass pro-palästinensische Gruppen auf dem Campus Veranstaltungen abgehalten haben, die antiisraelische und antisemitische Rhetorik beinhalteten.

Erfahrungen von Diskriminierung

Shapira berichtet zudem von persönlichen Diskriminierungserfahrungen, die von Beleidigungen bis hin zu physischen Zugangsbeschränkungen zu universitären Räumen reichen. Im Februar 2024 wurde er Opfer eines Angriffs, als er vor einer Bar in Berlin-Mitte in Streit geriet. Der tätliche Übergriff führte zu schweren Verletzungen, darunter Nasen- und Jochbeinbrüche sowie ein Schädelhirntrauma. Der Täter, ein ehemaliger Kommilitone, wurde im April 2024 wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und Antisemitismus wurde als strafverschärfendes Motiv gewertet.

Die FU selbst weist die Vorwürfe zurück. Vertreter der Hochschule betonen, sie habe ein Konzept für Antidiskriminierung und Diversität implementiert und bereits im Oktober 2023 eine Antidiskriminierungssatzung erlassen. Die Universität hat zudem drei Ansprechpersonen für von Antisemitismus betroffene Personen benannt und bietet psychologische Unterstützung an.

Öffentliche Debatte und zukünftige Entwicklungen

Die laufenden rechtlichen Auseinandersetzungen werfen ein Schlaglicht auf die angespannte Situation jüdischer Studierender an Berliner Hochschulen. Ron Dekel von der Jüdischen Studierendenunion Deutschland kritisierte, dass viele jüdische Studierende sich aus Sicherheitsgründen von Diskussionen und öffentlichen Debatten zurückziehen. Es bleibt abzuwarten, wie das Verwaltungsgericht entscheiden wird. Die nächste Anhörung steht für Oktober 2025 auf dem Programm und wird sicherlich von großem Interesse begleitet.

Die Entwicklungen in diesem Fall könnten entscheidend dafür sein, wie Hochschulen in Deutschland künftig mit der Herausforderung von Antisemitismus und Diskriminierung umgehen. Der 15. Juli 2025, an dem die Entscheidung des Gerichts erwartet wird, könnte ein wegweisendes Datum für die Hochschullandschaft in Berlin darstellen.

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OrtBerlin, Deutschland
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