Am 18. April 2025 fanden in Jerusalem am Karfreitag, traditionell geprägte Prozessionen mit Kreuzen statt. In der Jerusalemer Altstadt versammelten sich hunderte von Christen aller Konfessionen, um den Leidensweg Christi über die Via Dolorosa nachzugehen. Dieser Weg führte entlang der 14 Stationen, die von der Verurteilung bis zur Kreuzigung und zum Grab Jesu reichen, und endete an der Grabeskirche. Aufgrund des andauernden Konflikts waren weniger ausländische Pilgergruppen vor Ort als in den Vorjahren. Die israelische Polizei sicherte den Zugweg, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten.
Besonders bemerkenswert in diesem Jahr ist, dass sowohl westliche als auch östliche Kirchen Ostern am selben Termin feiern werden, was eine seltene Einheit in der Christenheit darstellt. Die Höhepunkte der ostkirchlichen Feierlichkeiten in Jerusalem werden am Karsamstag mit der Liturgie des „Heiligen Feuers“ erwartet. Nach orthodoxem Volksglauben entzündet sich eine Flamme an der als Grab Christi verehrten Kapelle.
Tradition in Deutschland
In Deutschland fanden ebenfalls zahlreiche Karfreitagsprozessionen statt, nicht zuletzt in Lübeck und Berlin. In Lübeck wird der Kreuzweg als der älteste in Deutschland angesehen. Trotz des schlechten Wetters mit Regen nahmen viele Menschen in Schleswig-Holstein an der Prozession unter dem Motto „Angst in der Welt – Haltung üben!“ teil. In Berlin trugen sechs Personen unterschiedlicher christlicher Konfessionen ein drei Meter großes Kreuz während der Prozession.
Der Papst sprach am Gründonnerstag zu Insassen einer Haftanstalt in Rom, doch aufgrund gesundheitlicher Gründe konnte Papst Franziskus nicht wie gewohnt an den Osterfeierlichkeiten teilnehmen. Er hatte sich von einer beidseitigen Lungenentzündung noch nicht erholt. Daher ließ er sich am Gründonnerstag von Kardinal Domenico Calcagno vertreten, der eine Predigt hielt. In diesem Jahr verzichtete der Papst auf die rituelle Fußwaschung. Es ist unklar, in welcher Form er an den kommenden Gottesdiensten teilnehmen kann. Bei der Karfreitagsliturgie wird er voraussichtlich von weiteren Kardinälen vertreten.
Kreuzweg-Meditationen
Bei den Karfreitagsprozeduren 2024 hatte Papst Franziskus die Meditationen für den Kreuzweg am Kolosseum verfasst. Diese betonten das Thema „Im Gebet zusammen mit Jesus auf dem Kreuzweg“ und verwiesen auf die Leidensgeschichte Jesu in besonderer Weise. Dabei wurde Jesus dargestellt als jemand, der alles für die Menschen hingegeben hat und im Gebet eng mit ihnen verbunden ist. Die Meditationen umfassen alle 14 Stationen des Kreuzwegs, beginnend mit der Verurteilung Jesu bis hin zur Beisetzung im Grab.
Im Jahr 2025 wird die ökumenische Zusammenarbeit in den Fokus rücken. Papst Franziskus und der Ökumenische Patriarch Bartholomaios setzen sich für eine Einigung bei der Festlegung des Ostertermins ein. Dies ist nicht nur ein theologisches Anliegen, sondern auch ein symbolisches Zeichen für die Einheit der Christenheit, die seit dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 versucht, einen gemeinsamen Ostertermin zu finden. Die Bemühungen um eine einheitliche Feier des Osterfestes bleiben weiterhin ein zentrales Anliegen innerhalb der Gemeinschaft der Kirchen.
Insgesamt bringt die gemeinsame Feier von Ostern im Jahr 2025 Hoffnung auf ein stärkeres kirchliches Zusammenspiel und bessere ökumenische Anstrengungen für die Zukunft.
Quellen: tagesschau.de, vaticannews.va, katholisch.de.