Klinik in Wittstock vor Schließung: Ministerium verspricht Ersatzversorgung
Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller informiert über die geplante Schließung der Klinik in Wittstock bis 2027.

Klinik in Wittstock vor Schließung: Ministerium verspricht Ersatzversorgung
Am 11. September 2025 äußert sich die Brandenburger Gesundheitsministerin Britta Müller zur Verlagerung von Gesundheitsangeboten in der Region Ostprignitz-Ruppin, insbesondere zur bevorstehenden Schließung des Krankenhauses in Wittstock. Müller betont, dass die aktuelle Rechtslage gegen den Erhalt der Klinik spricht und dass die flächendeckende Versorgung in der Region nicht gefährdet sei. Bereits in der jetzigen Situation müssen Patienten mit akuten Erkrankungen wie Schlaganfällen und Unfällen in andere Kliniken verlegt werden, da die Einrichtung in Wittstock nur spezielle medizinische Versorgungen, insbesondere in der Kardiologie und Gastroenterologie, anbietet. Müller erklärt, dass das Krankenhaus nicht über eine Ausnahmegenehmigung weiterbetrieben werden kann und dass der Träger, die KMG Kliniken Nordbrandenburg, eine bessere Versorgung am neuen Standort in Pritzwalk plant.
Um die Gesundheitsversorgung in der Region langfristig zu sichern, investiert das Land Brandenburg 460 Millionen Euro aus einem Sondervermögen des Bundes. Zu den geplanten Maßnahmen gehört der Aufbau von Medizinischen Versorgungszentren und Polikliniken, auch in Wittstock. Ziel ist es, die Notfallversorgung in der Region zu gewährleisten, während die KMG Kliniken Nordbrandenburg den Standort Wittstock zum 1. Januar 2027 schließen will. Die Bereiche Kardiologie und Gastroenterologie werden nach Pritzwalk verlagert.
Zukunft des Krankenhauses und öffentliche Mobilisierung
Bürgermeister Philipp Wacker überreichte im Landtag zwei Petitionen mit über 20.000 Unterschriften für den Erhalt des Krankenhauses und hat einen runden Tisch mit allen Beteiligten für Ende September angekündigt. In einem Gespräch mit Ministerin Müller in Potsdam wurde die Zukunft des Krankenhausstandorts Wittstock erörtert. Die Ministerin stellte klar, dass Wittstock nicht aus der Versorgungskarte Brandenburgs verschwinden dürfe. Veränderungen in den stationären Angeboten sollen nur dann erfolgen, wenn neue Versorgungsformen geschaffen werden, um sicherzustellen, dass die Notfallversorgung dauerhaft gewährleistet bleibt.
Besonders wichtig ist es, dass die Landesregierung die Notwendigkeit von Verbesserungen auf Bundesebene für ländliche Standorte erkennt. Ministerin Müller hebt hervor, dass die Gesetzgebung in der aktuellen Fassung als unzureichend angesehen wird. Der Austausch über zukünftige Lösungen in Wittstock wird auch durch die aktive Teilnahme des Gesundheitsministeriums an dem runden Tisch unterstützt.
Reform des Gesundheitswesens in Brandenburg
Hintergrund der Diskussion ist die Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG), welches die Grundlage für die Krankenhausplanung in Brandenburg ändert. Ab dem 31. Juli 2025 können Krankenhäuser in Brandenburg Leistungsgruppen beantragen, um den neuen Anforderungen der Krankenhausreform gerecht zu werden. Der neue Landeskrankenhausplan soll bis Ende 2026 finalisiert werden.
In diesem Zusammenhang finden Regionalkonferenzen mit der Beteiligung aller relevanten Akteure, wie auch der kassenärztlichen Vereinigung und Kommunen, statt, um die Bürger über die Forthaltung der Krankenhausreform transparent zu informieren. Ziel dieser Reform ist die Schaffung bedarfsgerechter Lösungen im Gesundheitswesen, um das Vertrauen der Bürger zu fördern und das Sicherheitsgefühl zu stärken. Veränderungen im Gesundheitswesen führen jedoch zu Ängsten und Unsicherheiten, sodass eine klare und transparente Kommunikation von größter Bedeutung ist. Die letzte Regionalkonferenz fand im Herbst 2023 statt, und im Jahr 2024 gab es zahlreiche Dialogforen zu ambulanten und stationären Kapazitäten.
Die kommenden Monate werden für die medizinische Versorgung in Wittstock und der angrenzenden Region entscheidend sein, da die Diskussionen und Planungen zur Reform des Gesundheitswesens in Brandenburg weiter vorangetrieben werden.
Für einen ausführlicheren Einblick in die Situation verweisen wir auf die Berichterstattung von rbb24, die Mitteilung des Ministeriums für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung unter mgs.brandenburg.de sowie die Informationen über die Umsetzung der Krankenhausreform auf mgs.brandenburg.de.