In Berlin und Brandenburg spitzt sich die Situation in den Kitas dramatisch zu: Ein alarmierender Mangel an Fachkräften macht den Einrichtungen zu schaffen, wie aktuelle Daten der Bertelsmann-Stiftung zeigen. Der Anteil der ausgebildeten Pädagogen ist in den Berliner Kitas in den letzten Jahren von 53 % auf nur 35 % gesunken, während in Brandenburg die Situation noch kritischer ist – hier fiel der Anteil auf 81 %. Diese besorgniserregenden Zahlen verdeutlichen, wie dringend eine Reform des Personalschlüssels benötigt wird. Bereits 84 % der Kinder in Brandenburg werden in Gruppen betreut, die nicht den kindgerechten Standards entsprechen, in Berlin sind es immerhin 77 %, wie berlin-live.de berichtet.
Erheblicher Krankenstand unter Kita-Mitarbeitern
Die Lage wird zusätzlich durch hohe Fehlzeiten der Beschäftigten verschärft. So waren Kita-Mitarbeiter in Brandenburg 2023 im Schnitt 35 Tage im Jahr krankgeschrieben – in Berlin waren es sogar 36 Tage, was weit über dem bundesweiten Durchschnitt von 20 Tagen liegt. Atemwegsinfektionen und psychische Erkrankungen stehen dabei an der Spitze der Krankheitsursachen, wie eine andere Studie zeigt. Dies führt zu einem Teufelskreis: Wegen des Personalmangels sind die verbleibenden Fachkräfte überlastet und fallen somit noch häufiger aus. Die Bertelsmann-Stiftung fordert nun von der Politik eine sofortige Verbesserung der Personalsituation, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Qualität der Betreuung zu sichern, so rbb24.de.
Diese alarmierenden Entwicklungen bringen die Berliner Bildungsverwaltung unter Druck. Die Gewerkschaft ver.di fordert daher eine Veränderung der politischen Rahmenbedingungen und kritisiert, dass häufig fachfremde Kräfte eingestellt werden, was die Situation nur verschärft. Eine stabile Grundausstattung an Fachpersonal könnte laut der Bertelsmann-Stiftung jährlich ca. 5,8 Milliarden Euro kosten und würde fast 97.000 zusätzliche Vollzeitstellen erfordern, um die Kitas ausreichend zu besetzen und den Kindern die Betreuung zu bieten, die sie dringend benötigen.