Jens Voigt: So spannend wird die Tour de France 2025!
Jens Voigt: So spannend wird die Tour de France 2025!
Berlin, Deutschland - Die Tour de France 2025 steht kurz bevor, und die Vorfreude auf die Wettkämpfe im Radsport ist in vollem Gange. Jens Voigt, ein ehemaliger Radrennfahrer und jetzt Experte bei Eurosport, beschreibt den bevorstehenden Wettkampf als packend. Er wird ab Freitagabend in Lille sein und die ersten zehn Tage des Rennens von einem Motorrad aus begleiten, bevor er ins Studio nach München wechselt. Voigt sieht Tadej Pogacar als den größten Favoriten, ist jedoch überzeugt, dass Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel näher an ihn herankommen werden als im Vorjahr.
Voigt betont, dass Florian Lipowitz, Primos Roglic und Ben O’Connor ebenfalls Außenseiterchancen haben. Dabei hebt er die unterschiedlichen Stilrichtungen von Pogacar und Vingegaard hervor. So wird Pogacar als impulsiv und spontan wahrgenommen, während Vingegaard strategischer und teamorientierter fährt. Dies könnte entscheidend sein, wenn die Tour in den Pyrenäen entschieden wird, wo zwei Zeitfahren sowie anspruchsvolle Etappen in den Alpen auf die Fahrer warten.
Doping im Radsport: Eine Gewissheit?
In der Diskussion um die Leistungen der beiden Favoriten äußert sich der dänische Sportphysiologe Nikolai Baastrup positiv. Seine Analyse der Trainingsdaten und medizinischen Untersuchungen der letzten Jahre führt ihn zu dem Schluss, dass sowohl Pogacar als auch Vingegaard nicht dopen. Baastrup hebt hervor, dass die sportliche Entwicklung von Vingegaard stabil und nachhaltig ist, was im Kontrast zu den schnellen Leistungsschwankungen der Vergangenheit steht, die oft mit Dopingfällen einhergingen. Er ist der Meinung, dass sowohl Pogacar als auch Vingegaard innerhalb der Grenzen menschlicher Möglichkeiten agieren, trotz ihrer beeindruckenden Leistungskurve.
Historische Rückblicke zeigen, wie Doping das Bild des Radsports geprägt hat. Die Einführung des biologischen Passes im Profiradsport im Jahr 2008 und die „No Needle Policy“ von 2011 markieren relevante Fortschritte im Kampf gegen Doping. Aktuelle Berichte zeigen, dass es in den letzten 20 Monaten keinen positiven Dopingtest bei WorldTour-Profis gab. Die International Testing Agency (ITA), die seit 2021 aktiv ist, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Trotzdem bleibt Doping ein komplexes Problem, wie UCI-Präsident David Lappartient anmerkt, der darauf hinweist, dass Betrug weiterhin möglich ist.
Zukunftsperspektiven
Voigt äußert sich zudem optimistisch über die mögliche Austragung der Tour de France 2030 im Osten Deutschlands. Der Radsport hat in den letzten 25 Jahren, seit Jan Ullrich 1997 als erster Deutscher die Tour gewonnen hat, viel erlebt. Die Medien und die Gesellschaft erwarteten, dass Ullrich über Jahre dominieren würde, doch Doping-Skandale wie der Festina-Skandal 1998 haben das Geschehen im Radsport stark beeinflusst.
Die von Baastrup gezogenen Vergleiche zeigen, dass Doping in der heutigen Zeit weniger aggressiv ist als in den 90ern oder 2000ern, als Methoden wie EPO und Bluttransfusionen weit verbreitet waren. Außerdem wird die Diskussion über den Missbrauch von Schmerzmitteln im Radsport immer relevanter. Schmerzmittel fördern zwar nicht den Dopingstatus, können aber die Leistungsfähigkeit nachhaltig beeinflussen.
Voigt blickt besonders gespannt auf die siebte Etappe, die zur Mur de Bretagne führt, und erwartet dort spannende Wettkämpfe. Die bevorstehende Tour verspricht, eine fesselnde Mischung aus Wettbewerb, Strategie und möglicherweise auch kontroversen Diskussionen um das Thema Doping zu bieten.
Für die Radsportfans bleibt die kommende Tour de France ein faszinierendes Spektakel, und die Diskussion um die Integrität des Sports wird sicherlich weiter gehen.
Mehr Informationen finden Sie in den Artikeln von RBB24, Cycling Up To Date und Radsport-Rennrad.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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