Berlin steht erschüttert im Schlaglicht der Wirtschaft. Die Stadt hat in diesem Jahr mit 2150 Unternehmensinsolvenzen einen traurigen Rekord aufgestellt und führt damit die Liste der Zahlungsunfähigkeiten in Deutschland an. Laut Zahlen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform entspricht dies einem alarmierenden Anstieg von 28,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies bedeutet, dass auf 10.000 Unternehmen in Berlin 123 Insolvenzen entfallen, ein Wert, der weit über dem bundesweiten Durchschnitt von etwa 70 liegt, wie Tagesspiegel berichtet. Obgleich die Berliner Wirtschaft insgesamt um 1,3 Prozent gewachsen ist, kämpft sie doch mit hausgemachten Problemen wie überbordender Bürokratie und hohen Energiekosten.
Eine düstere Prognose für 2025
Die Situation könnte sich 2025 weiter zuspitzen, da die Insolvenzen, die das Ergebnis der Krisen der letzten Jahre sind, sich erst jetzt in voller Stärke zeigen. Ein wesentlicher Faktor für diese hohe Zahl ist die Insolvenz des Signa-Konzerns, dessen Tochtergesellschaften zahlreiche Filialen in der Hauptstadt betroffen haben. Im ersten Halbjahr wurden bereits mehr als 1000 Unternehmensinsolvenzen registriert, was einem Anstieg von rund 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, so BZ Berlin.
Trotz dieser düsteren Zahlen gibt es auch Lichtblicke: Firmen wie Sirplus und Berlin Textil zeigen, dass es Wege gibt, eine Insolvenz zu überwinden. Sirplus konnte zwar nur drei von ehemals 30 Mitarbeitern halten, hat jedoch nach der Insolvenz bereits 5000 neue Kunden gewonnen und plant nun einen langsamen Neustart.
Die Gründerin des Modelabels UVR Berlin wählt einen kreativen Ansatz, indem sie über die Plattform Gofundme Spenden für ihr nachhaltiges Konzept sammelt. Das Ziel: 150.000 Euro, um das Unternehmen weiterzuführen. Diese Geschichten des Durchhaltevermögens stehen jedoch in starkem Kontrast zu den überwältigenden Herausforderungen, denen viele Berliner Firmen gegenüberstehen.