Insekten-Rückkehr: Verborgene Arten in Berlin wiederentdeckt!

Wissenschaftler entdeckten in Berlin mehrere als ausgestorben geltende Insektenarten wieder, was die Artenvielfalt stärkt.
Wissenschaftler entdeckten in Berlin mehrere als ausgestorben geltende Insektenarten wieder, was die Artenvielfalt stärkt. (Symbolbild/MB)

Insekten-Rückkehr: Verborgene Arten in Berlin wiederentdeckt!

Berlin, Deutschland - In einem bemerkenswerten Wiederentdeckungsprozess wurden mehrere in Berlin als ausgestorben oder verschollen geglaubte Insektenarten erneut sichtbar. Dies geht aus einer aktuellen Mitteilung der Stiftung Naturschutz hervor, die anlässlich des Tages der biologischen Vielfalt am 22. Mai 2025 veröffentlicht wurde. Innerhalb der letzten zwölf Monate sind bedeutende Funde aus verschiedenen Stätten der Stadt dokumentiert worden.

Unter den wiederentdeckten Arten ist der glänzendschwarze Furchenstirn-Prachtkäfer (Aphanisticus emarginatus), der im September 2022 im Grunewald gesichtet wurde und über 100 Jahre als ausgestorben galt. Eine weitere bemerkenswerte Rückkehr ist der Eichen-Zackenrandspanner (Ennomos quercinaria), der nach 35 Jahren im Juli 2024 wiederentdeckt wurde. Zudem wurde der kleine Heldbock (Cerambyx scopolii) im Mai 2024 in der Wartenberger Feldmark dokumentiert, während der Mädesüß-Perlmutterfalter (Brenthis ino) im Juni 2024 im Tegeler Fließ gesichtet wurde. Auch die Flechtenart Brauner Mossbart (Bryoria fuscescens) konnte im Oktober 2024 am Hahneberg wiederentdeckt werden, nachdem sie zuletzt 2000 am Müggelsee nachgewiesen wurde berichtet.

Beitrag der Bürger zur Artenvielfalt

Die Funde wurden über die Plattform Artenfinder Berlin gemeldet, die Bürger dazu einlädt, ihre Naturbeobachtungen einzutragen. Seit seiner Einführung im Jahr 2018 hat der Artenfinder über 69.000 Beobachtungen zu mehr als 2.900 verschiedenen Arten gesammelt. Besonders auffällig sind die rund 3.200 neuen Artnachweise seit Jahresbeginn, die nun von Experten geprüft werden, um die Funde offiziell freizugeben. Yannick Brenz, der Leiter des Artenfinder Berlin, hebt die entscheidende Rolle engagierter Einzelpersonen hervor, die zur Sichtbarkeit der Artenvielfalt beitragen hinzugefügt.

Diese Rückkehrer sind Teil eines umfassenderen Themas, das die derzeitige Biodiversitätskrise beleuchtet. Der Verlust von biologischer Vielfalt, einschließlich Insektenpopulationen, ist auf zahlreiche Faktoren zurückzuführen, darunter Versiegelung, Schadstoffeinträge, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Klimakrise. Insekten, wie Honigbienen und Wildbienen, spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen und sind somit für die Nahrungsmittelerzeugung von entscheidender Bedeutung erläutert.

Nachhaltige Initiativen zum Schutz der Biodiversität

Um den Rückgang der Insektenpopulationen entgegenzuwirken, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMLEH) verschiedene Strategien ins Leben gerufen, die auf die Erhaltung und Förderung der Biodiversität abzielen. Dazu zählt das Aktionsprogramm Insektenschutz sowie die Förderung von ökologischen Anbaumethoden, die auf die Verwendung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln verzichten informiert.

Die aktuellen wiederentdeckten Insektenarten stehen symbolisch für die Möglichkeiten, die existieren, wenn sich Bürger und Institutionen gemeinsam für den Schutz der natürlichen Vielfalt einsetzen. Der Erfolg dieser Rückfunde zeigt, wie wichtig Forschung und Bürgerengagement im Erhalt der Biodiversität in städtischen Räumen ist.

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OrtBerlin, Deutschland
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