Am Dienstag sorgte ein möglicher Vergiftungsfall in Berlin für Alarmstimmung. Die Mutter des bekannten Kreml-Kritikers Wladimir Kara-Mursa, Elena Gordon, wurde ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie vermutete, mit einer gefährlichen Substanz in Kontakt gekommen zu sein. Laut einem Bericht von B.Z. hatte sie die Türklinke berührt und anschließend über Übelkeit geklagt, was zu ihrem Transport auf die Sonderisolierstation der Berliner Charité führte.
Die Polizei nahm die Ermittlungen auf und überprüfte, ob ein gezielter Angriff mit einem Nervengift vorlag. Erste Bluttests wiesen jedoch keine Anzeichen für eine Vergiftung auf, und die Polizei gab am Donnerstag Entwarnung bezüglich eines Tötungsdelikts. „Der Anfangsverdacht eines Tötungsdelikts hat sich nicht bestätigt“, bestätigte die Polizei auf X, wie Die Zeit berichtete. Kara-Mursa selbst äußerte sich optimistisch: „Meine Mutter liegt zwar in einem Berlin Krankenhaus, aber der Verdacht auf Vergiftung und Herzinfarkt hat sich, Gott sei Dank, nicht bestätigt.“
Ermittlungen und Hintergründe
Die Behandlung und genauere diagnostische Maßnahmen der 43-jährigen Elena Gordon dauern indes an. Die Bundeswehr und wissenschaftliche Institute sind involviert, um mögliche Spuren von Giften zu analysieren. In der Vergangenheit war Wladimir Kara-Mursa, der selbst Ziel von Giftanschlägen wurde, vor allem für seine kritische Haltung gegenüber dem russischen Regime berüchtigt. Er war erst im August dieses Jahres nach einem Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen freigekommen, nachdem er wegen Hochverrats inhaftiert worden war.