Berlin - Eine spannende Neuerung in der Welt der Suchmaschinen: Google hat eine Funktion eingeführt, die es Nutzern ermöglicht, frühere Versionen von Webseiten einzusehen. Dies geschieht mithilfe des Internet Archives, einer gemeinnützigen Organisation, die eine digitale Bibliothek mit Internetseiten und kulturellen Artefakten aufbaut. Diese Funktion könnte sich als besonders nützlich erweisen für alle, die sich für die Entwicklung von Webseiten oder für bestimmte Inhalte interessieren, die im Laufe der Zeit verändert oder entfernt wurden.
Die Nutzung ist einfach: Wenn Sie in Google nach etwas suchen, müssen Sie beim entsprechenden Suchergebnis auf die drei Punkte klicken, gefolgt von der Schaltfläche „Mehr über diese Seite“. Scrollen Sie anschließend bis zum Ende, dort finden Sie Informationen darüber, wann Google die betreffende Webseite zum ersten Mal indexiert hat. Außerdem gibt es die Möglichkeit, frühere Versionen der Seite über einen Link zur Wayback-Maschine des Internet Archives zu betrachten. So können Nutzer entdecken, wie Webseiten zu verschiedenen Zeitpunkten aussahen.
Zugriff auf digitale Erinnerungen
Diese Funktion ist nicht nur praktisch, wenn die gesuchten Inhalte auf einer Webseite geändert oder gelöscht wurden, sondern auch ein Fenster in die Vergangenheit, das die Entwicklung des Internets dokumentiert. Wer noch tiefer in die „Internet-Zeitmaschine“ eintauchen möchte, kann dies auch direkt über „web.archive.org“ tun, wo man einfach die gewünschte Internetadresse eingibt, um frühere Versionen abzurufen. Allerdings gibt es auch Einschränkungen: Wenn der Rechteinhaber die Archivierung seiner Webseite abgelehnt hat oder die Webseite gegen die Inhaltsrichtlinien des Internet Archives verstößt, sind keine alten Versionen verfügbar.
Interessant ist, dass Google seine eigene Archivierungsfunktion, den Google Cache, Anfang des Jahres eingestellt hat. Das Internet Archive hingegen bleibt aktiv und speichert nicht nur Webseiten, sondern auch eine Vielzahl von digitalen Gütern, einschließlich Musik, Filmen, Software und eingescannter Literatur. Diese Bemühungen zielen darauf ab, die digitale Kultur für zukünftige Generationen zu bewahren und zugänglich zu machen. Damit wird ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung des kulturellen Erbes des Internets geleistet.
Das neue Feature von Google könnte in Zukunft vielen helfen, die auf der Suche nach historischen Informationen oder spezifischen Inhalten sind, die im Internet im Laufe der Zeit verändert wurden. Es öffnet die Türen zu einem virtuellen Rückblick und zeigt einmal mehr, wie wichtig die Dokumentation von Online-Inhalten nicht nur für eine laufende Forschung ist, sondern auch für das Verständnis der digitalen Geschichte. Diese Entwicklungen sind jedoch nicht nur für Geeks und Historiker von Interesse, sondern können auch für den durchschnittlichen Nutzer von Bedeutung sein, der einfach nur die Evolution einer Webseite nachvollziehen möchte, die ihm vielleicht besonders am Herzen liegt.
Für weitere Informationen zu dieser neuen Funktion und ihrem Hintergrund, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.radiobielefeld.de.