In Berlin wurde am Dienstag die Mutter des russischen Oppositionellen Wladimir Kara-Mursa, Elena Gordon, wegen Vergiftungsverdachts ins Krankenhaus eingeliefert. Sie hatte plötzlich Übelkeit verspürt, nachdem sie mutmaßlich mit einer unbekannten Flüssigkeit an einer Türklinke in Kontakt gekommen war. Kara-Mursa, der selbst bereits zwei Giftanschläge überlebt hat, äußerte besorgt über soziale Medien, dass der Verdacht auf eine Vergiftung und Herzinfarkt sich, Gott sei Dank, nicht bestätigt habe. Die Ärzte der Berliner Charité setzen die Untersuchungen jedoch fort, wie B.Z. berichtete.
Ermittlungen wegen versuchten Totschlags
Die Polizei hat aufgrund des Vorfalls Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdelikts eingeleitet. Elena Gordon, eine Deutsch-Russin, hatte den Ärzten mitgeteilt, dass sie den Verdacht habe, vergiftet worden zu sein. Sie wurde sofort auf die Isolierstation der Charité verlegt, während Blutuntersuchungen auf verschiedene giftige Stoffe durchgeführt werden. Die Polizei betonte, dass alle erforderlichen Maßnahmen zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit getroffen werden, auch um mögliche Tatverdächtige zu identifizieren, so Watson.
Der Fall zieht Vergleiche zu früheren Giftanschlägen, wie dem gegen den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien, der 2018 mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet wurde. Auch Kara-Mursa selbst geriet in der Vergangenheit ins Fadenkreuz russischer Geheimdienste, die gegen Kremlkritiker vorgehen. Sein mutiger Kampf gegen das Regime führte zu seiner Verhaftung und einer 25-jährigen Haftstrafe, die er im August 2023 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und westlichen Staaten abwenden konnte.