Berliner Pendler kennen das Problem nur zu gut: Verspätungen und Zugausfälle sind keine Seltenheit. Ein Insider hat nun aufgedeckt, dass die Deutschen Bahn nachts Geisterzüge ohne Fahrgäste über Berlin fahren lässt. Das Problem? Mangelnde Abstellgleise! Die Hochgeschwindigkeitszüge sollen laut dem Berichten des Tagesspiegel vor allem auf dem Außenring der Stadt ihre Runden drehen, um einen Platz für ihre Nachtruhe zu finden. Die Deutsche Bahn sieht in diesem Vorgang jedoch einen „normalen betrieblichen Vorgang“ und weist die Vorwürfe zurück. Dennoch werfen Insider dem Unternehmen vor, dass bis zu sechs ICE-Züge pro Nacht ohne Passagiere unterwegs sind und sogar zum Teil anhalten, um ihre Fahrtzeit künstlich zu verlängern.
Personalmangel und Ausfälle
Ein weiterer alarmierender Punkt: Die Lokführer dieser passagierlosen Züge sind stundenlang im Einsatz und fehlen dadurch am nächsten Tag für reguläre Dienste. Die dadurch entstehenden Lücken im Dienstplan müssen entweder von anderen Mitarbeitern abgedeckt werden oder sie führen gar zu Fahrtausfällen. Das bestätigte der Welt unter Berufung auf Informationen des Tagesspiegels. Das Unternehmen plant zwar, die Abstellkapazitäten in Berlin zu verbessern und eine neue Anlage in Berlin-Schönholz zu errichten, doch aufgrund von Anwohnerprotesten verlief dieser Prozess nicht ohne Probleme.
Einige Züge müssen aufgrund betonierter Bauarbeiten in Berlin improvisiert abgestellt werden. Momentan scheinen auch keine schnellen Lösungen in Sicht, sodass die Berliner weiterhin unter den Nachteilen dieser misslichen Lage leiden müssen.