Wasser, Nährstoffe und Nachhaltigkeit: Ein Diskussionsabend über unsere Hinterlassenschaften
Die Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda in Berlin wird am 26. September 2024, um 19 Uhr, zum Schauplatz eines bedeutenden Vortrags und anschließenden Gesprächs, das sich mit einem oft ignorierten, aber äußerst wichtigen Thema befasst. Die Veranstaltung mit der Journalistin Annette Jensen, die das Buch „Holy Shit. Der Wert unserer Hinterlassenschaften“ veröffentlicht hat, zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Problematik der Abfallentsorgung und die Wiederverwertung von Ressourcen zu schärfen.
In Deutschland, wie in vielen anderen Ländern, wird täglich eine enorme Menge Trinkwasser – circa 35 Liter pro Person – verwendet, um menschliche Exkremente zu entsorgen. Diese Praxis führt dazu, dass wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor verloren gehen, die in der Landwirtschaft dringend benötigt werden. Der Verlust dieser Ressourcen hat weitreichende Konsequenzen und stellt eine ebenso große Bedrohung dar wie der Klimawandel selbst.
Besonders die Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Lösungen steht im Mittelpunkt der Diskussion. Jensen wird mit informativen Bildern präsentieren, wie innovative Ansätze und Technologien helfen können, die natürlichen Kreisläufe wiederherzustellen. Im Fokus steht auch Lilly Müller von „Finizio – future sanitation“, einem Unternehmen, das sich der Aufbereitung von Toiletteninhalten von Festivals widmet, um diese Nährstoffe zurück in die Landwirtschaft zu führen.
Die Relevanz dieser Themen ist nicht zu unterschätzen. Der Umgang mit Abfällen und Ressourcenverwertung ist nicht nur eine ökologische Herausforderung, sondern auch ein gesellschaftliches. Wie gehen wir zukunftsorientiert mit unseren hinterlassenen Spuren um? Die Veranstaltung gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und in eine lebhafte Diskussion einzutreten. Dabei können Aspekte wie die Rolle der Politik und Gesetzesinitiativen erörtert werden, die unerlässlich sind, um diese drängenden Herausforderungen anzugehen.
Annette Jensen bringt nicht nur ihre Expertise als freie Journalistin ein, sondern auch ihre Erfahrung als Mitbegründerin des Ressorts „Wirtschaft und Umwelt“ bei der taz. Diese fundierte Perspektive wird das Verständnis für die Notwendigkeit ökologischer und gesellschaftlicher Transformation vertiefen und so den Rahmen für einen anregenden Austausch bieten.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Voranmeldung ist jedoch erforderlich. Es ist eine Chance, sich aktiv mit einem Thema auseinanderzusetzen, das nicht nur unseren Alltag betrifft, sondern auch die Zukunft künftiger Generationen.
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