Forschungsprojekt zu NS-Zeit: Ergebnisse zeigen geringes Interesse an Holocaust in rheinland-pfälzischen Familien

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In Rheinland-Pfalz wird selten über die Zeit des Holocausts gesprochen, wie ein Forschungsprojekt des Landtags zeigt. Besonders die jüngeren Befragten schätzen die Relevanz des Holocaust für ihre Familie gering ein. Die Studie der Universität Koblenz fokussiert sich auf die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Familien und liefert wertvolle Erkenntnisse über das Geschichtsbewusstsein und die politische Bildung in der Gesellschaft. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, das Vertuschen und Verschweigen über die Geschehnisse im Dritten Reich aufzubrechen und die Erinnerungskultur zu stärken. Die Studie wird auch mit anderen Landtagen diskutiert, um die Zukunft der Erinnerungskultur mitzugestalten.

Forschungsprojekt zu NS-Zeit: Ergebnisse zeigen geringes Interesse an Holocaust in rheinland-pfälzischen Familien

In Rheinland-Pfalz wird selten über die Zeit des Holocausts gesprochen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse eines Forschungsprojekts, das vor einem Jahr vom Landtag initiiert wurde und nun veröffentlicht wurde. Insbesondere jüngere Menschen schätzen die Relevanz des Holocaust für ihre Familie oder die eigene Zukunft als eher gering ein. In den Familien, in denen doch über den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg gesprochen wird, stößt oft die Generation der Enkel das Thema an.

Dieses Ergebnis wirft auch in Berlin ein Licht auf die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Als eine Stadt, die eine wichtige Rolle in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs gespielt hat, sind die Ergebnisse des Forschungsprojekts von besonderem Interesse für die Berliner Bevölkerung.

In Berlin und den umliegenden Stadtteilen gibt es eine starke jüdische Gemeinde, die immer noch mit den Auswirkungen des Holocausts konfrontiert ist. Ebenso gibt es eine große Anzahl von Bürgern mit Migrationshintergrund, die ebenfalls von den Ergebnissen des Forschungsprojekts betroffen sind. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in deutschen Familien ist von familiärem Engagement und deren Nachkommen abhängig. Dies zeigt sich auch in Berlin, wo unterschiedliche Familien das Erinnern des Holocausts unterschiedlich bewerten.

Ein weiteres interessantes Ergebnis des Forschungsprojekts ist, dass die Einheimischen in Rheinland-Pfalz mehr über den Alltag der Deutschen im Dritten Reich und über die Aufarbeitung der NS-Verbrechen nach dem Zweiten Weltkrieg wissen als Familien mit Migrationshintergrund. Diese Erkenntnis wirft die Frage auf, ob und wie die Bildung und Integration von Familien mit Migrationshintergrund in Berlin verbessert werden kann, um ein umfassenderes Verständnis der deutschen Geschichte und des Holocausts zu fördern.

Des Weiteren ergab die Studie, dass sich in Deutschland eine starke Tendenz zur Etablierung rechter und antisemitischer Positionen entwickelt. Dies ist ein besorgniserregendes Ergebnis, das nicht nur für Rheinland-Pfalz, sondern auch für Berlin und andere Großstädte von großer Bedeutung ist.

Die Forschungsergebnisse werden auf verschiedene Arten weiter genutzt. Ein Schwerpunkt wird auf die so genannte Bürgerwissenschaft gelegt und unter anderem eine Wanderausstellung zum Projekt konzipiert. Diese Ausstellung könnte auch in Berlin stattfinden und somit die Berliner Bevölkerung direkt ansprechen und informieren.

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts bieten somit wichtige Erkenntnisse für Berlin und andere Großstädte in Deutschland. Sie können dazu beitragen, das Geschichtsbewusstsein zu stärken, politische Bildung zu fördern und die Demokratie zu stärken. Gleichzeitig ist es wichtig, das Vertuschen und Verschweigen in der Nachkriegsgeneration über die Geschehnisse im Dritten Reich aufzubrechen und Erzählungen zu hinterfragen.



Quelle: Universität Koblenz / ots