Am Freitagabend hat der FC St. Pauli erneut eine bitterböse Niederlage hinnehmen müssen. In ihrem zweiten Bundesligaspiel nach der Rückkehr blieben die Hamburger ohne Tor und Punkt, was die Sorgen um den Klassenerhalt weiter schürt. Gegen Union Berlin, die am Freitag erst ihren ersten Sieg unter Trainer Bo Svensson eingefahren haben, ließ St. Pauli nur einen einzigen Torschuss zu, was auf große Probleme in der Offensive hinweist.
Das Team unter Trainer Alexander Blessin schaffte es einfach nicht, die defensive stehenden Berliner ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Stattdessen bewiesen die Hausherren an der "Alten Försterei", dass sie in der Lage waren, die Partie zu kontrollieren und dabei effizienter zu agieren. Der Kiez-Club, der 59 Prozent Ballbesitz hatte, konnte daraus keinen wirklichen Nutzen ziehen. Das zeigt deutlich, dass man in der Bundesliga nicht nur den Ball haben muss, sondern auch wissen sollte, was man mit ihm anstellt.
Hollerbach trifft mit abgefälschtem Schuss
Die erste nennenswerte Chance für Union ließ nicht lange auf sich warten. Yorbe Vertessen prüfte in der 30. Minute den Torhüter Nikola Vasilj mit einem kraftvollen Schuss aus 22 Metern. Nur wenige Minuten später war es jedoch Benedict Hollerbach, der das erste Tor des Spiels erzielte. Nach einer ungenauen Abwehraktion von St. Paulis Karol Mets nahm er den Ball direkt an der Strafraumgrenze auf, sein Schuss wurde durch Mets abgelenkt und versenkte den Ball im Netz, was die Berliner in der ersten Halbzeit mit 1:0 in Führung brachte.
St. Pauli versuchte zwar, Druck zu erzeugen, doch blieb dabei meist glücklos. Ein schwacher Schuss von Johannes Eggestein, der direkt in die Arme des Union-Torhüters Frederik Rönnow ging, war der einzige nennenswerte Versuch in der ersten Hälfte. Die Offensive der Hamburger scheint noch nicht auf der Höhe der Liga angekommen zu sein und das ist eine alarmierende Nachricht nach zwei Spielen.
Dzwigata spektakulär - aber erfolglos
Auch im zweiten Durchgang blieb Union die überlegene Mannschaft, auch wenn die Offensive nicht mehr so zwingend war wie in der ersten Spielhälfte. Erst in den letzten 15 Minuten wuchs der Druck der Hamburger. Einmal war es Adam Dzwigata, der das Spiel mit einem spektakulären Fallrückzieher beinahe hätte kippen können, doch sein Versuch flog knapp am Tor vorbei. In der Nachspielzeit gab es dann noch einen Schuss von Oladapo Afolayan, aber auch dieser Versuch konnte Rönnow nicht ernsthaft herausfordern.
Mit dieser Leistung hinterlässt St. Pauli einen schalen Nachgeschmack und der Druck auf die Hamburger steigt, denn die Liga ist hart und für sie wird der Wettkampf um den Klassenerhalt immer herausfordernder. Union hingegen kann positiv in die Zukunft blicken, da man nach dem erfolgreichen Auftakt nun nach Leipzig reisen muss, während St. Pauli am Sonntag nach Augsburg reisen wird.
- NAG