Erinnerungen bewahren: Musikfest am Gazino & Türkischer Basar in Berlin!
Am 11. Oktober 2025 findet in Berlin ein Musik- und Straßenfest zum Gazino und Türkischen Basar statt. Zeitzeugen gesucht!

Erinnerungen bewahren: Musikfest am Gazino & Türkischer Basar in Berlin!
Am 25. September 2025 wird das interkulturelle Haus in Zusammenarbeit mit dem Verein sozial label e.V. das bewegende Erbe der zeitgenössischen Migration dokumentieren. Im Fokus steht die Geschichte des Türkischen Basars und des Gazinos, die bis 1993 im Bahnhof Bülowstraße in Berlin stattfanden. Gesucht werden Zeitzeugen, die ihre Erfahrungen aus dieser Zeit teilen möchten. Hierbei sind alle Erinnerungen von Bedeutung – ob sie beim Tanzen, Singen, Kaufen oder Verkaufen entstehen, oder einfach in den Momenten des Jubels, Weinens oder Meckerns.
Am 11. Oktober 2025 wird in der Steinmetzstraße in Schöneberg ein Musik- und Straßenfest stattfinden, das von 13:00 bis 21:00 Uhr den Erinnerungen an die Vergangenheit gewidmet ist. Zwischen 13:00 und 19:00 Uhr wird ein spezielles Zelt bereitstehen, in dem Zeitzeugen bei Tee, Kaffee und Gebäck ihre Erlebnisse teilen und dokumentieren können. Teil des Festes ist die Erfassung von Geschichten, Fotos und Videos, die das kulturelle Erbe Berlins bewahren sollen. Interessierte können Dokumente und Fotos aus der Zeit direkt vor Ort hinterlassen, um sie der Sammlung hinzuzufügen. Weitere Informationen gibt es auf der Website des Festes.
Bewahrung der Berliner Geschichte
Das Projekt, das unter dem Titel „Stadtgeschichte als Migrationsgeschichte: Berliner Orte der Erinnerung“ firmiert, verfolgt das Ziel, die Geschichte der Migration und kulturellen Vielfalt in das kollektive Gedächtnis der Stadt zu integrieren. Anlass für dieses Engagement ist der 50. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens von 1961. Durch gezielte Projekte soll das Thema im Stadtraum sichtbarer gemacht werden. Partner des Projekts sind unter anderem die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität, das Kreuzbergmuseum sowie das Jüdische Museum Berlin.
Für die kommenden Monate sind verschiedene Aktivitäten geplant, darunter ein thematischer Dialog mit kulturpolitischen Akteuren, die Recherche zu erinnerungskulturellen Orten sowie das Entwickeln eines Pilot-Audioguides zur Berliner Migrationsgeschichte. Darüber hinaus wird ein Lehrmodul geschnürt, das die Berliner Migrationsgeschichte aufbereitet, und alle Ergebnisse werden auf einer speziellen Webseite dokumentiert. Die Vernetzung mit europäischen Partnern im Rahmen der „European Routes of Migration Heritage“ ist ebenfalls ein zentrales Anliegen des Projekts, wie auf der Webseite der FU Berlin dargelegt ist.
Durch diese Initiativen wird nicht nur die Geschichte des Gazinos und des Türkischen Basars gewürdigt, sondern auch die wertvolle Rolle, die Migration in der kulturellen Identität Berlins spielt. Das bevorstehende Fest bietet eine hervorragende Gelegenheit, die Vergangenheit aufleben zu lassen und Erinnerungen zu sammeln, die vielleicht sonst in Vergessenheit geraten würden.