Eberswalde kämpft für bezahlbaren Wohnraum: Mieter gründen Verein!

Eberswalde kämpft für bezahlbaren Wohnraum: Mieter gründen Verein!
Eberswalde, Deutschland - In Eberswalde, einer Stadt im Barnim, haben sich Mieter zusammengeschlossen, um ihre Wohnsituation nach einer geplanten Sanierung zu sichern. Die WHG, ein kommunales Wohnungsunternehmen, plant den Verkauf einer Stadtvilla in der Danckelmannstraße an die aktuellen Mieter. Das Gebäude benötigt dringend Sanierungsmaßnahmen, doch die WHG hat hohe Mieten von etwa 15 Euro pro Quadratmeter angestrebt, was die Mieter in Sorge versetzt. In diesem Zusammenhang unterstützen sie den Kauf des Hauses durch einen neu gegründeten Verein und eine GmbH, um Verdrängung zu verhindern und bezahlbaren Wohnraum zu fördern, wie [rbb24] berichtet.
Besonders betroffen sind Studierende und Wissenschaftler, die sich mit direkter Hilfe des „Mietshäuser-Syndikats“ für den gemeinsamen Erwerb stark machen. Dieses Syndikat unterstützt bundesweit Projekten dieser Art und hat das Ziel, Kollektiveigentum in Form von selbstverwalteten Wohnprojekten zu schaffen. Aktuell benötigen die Mieter etwa eine Million Euro für den Erwerb, wobei sie Direktkredite von Freunden und Familien sammeln, um einen Eigenanteil zu leisten. Die Mietpreise sollen in dem neuen Modell unter zehn Euro pro Quadratmeter bleiben, während die Neuvertragsmieten zurzeit bei etwa acht Euro stehen. Interessant ist, dass Eberswalde von der Mietpreisbremse, die in anderen Kommunen in Brandenburg gilt, nicht betroffen ist.
Unterstützung und Solidarität im Wohnungsbau
Das Mietshäuser-Syndikat, das insgesamt 201 Projekte und 24 Initiativen in Deutschland umfasst, fördert den solidarischen Wohnungsbau und verhindert Reprivatisierungen. Alle Projekte sind selbstorganisiert und setzen auf eine Haus-GmbH als Rechtsform, die den Besitz gemeinsam verwaltet. Der Hausverein hat bei wichtigen Entscheidungen, etwa zur Miete oder zu Umbauten, das alleinige Stimmrecht, während der Handel mit Immobilien für alle Zeiten ausgeschlossen bleibt, was den Projekten Stabilität gibt. Diese Struktur fördert den Solidartransfer zwischen den Projekten und schafft Sicherheit für die Bewohner, da es einen Ausschluss von Ansprüchen auf Wertsteigerungen und feindliche Übernahmen gibt, wie auf [syndikat.org] nachzulesen ist.
Die Mieter in Eberswalde stehen jedoch nicht allein da. Eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum in Deutschland stark eingeschränkt ist. Trotz staatlicher Maßnahmen wie Wohngeld, Mietpreisbremse und finanzieller Förderung für Sozialwohnungen erreichen diese Instrumente nicht die beabsichtigten Ziele. Insbesondere der soziale Wohnungsbau ist unterfinanziert, was dazu führt, dass in den größten deutschen Städten 1,9 Millionen günstige Wohnungen fehlen. Der Rückstand ist vor allem in Metropolen ausgeprägt, wo viele Haushalte mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für Miete aufwenden müssen. Diese Erkenntnisse verdeutlichen die Dringlichkeit von Initiativen wie der in Eberswalde, da der soziale Wohnungsbau eine essentielle Funktion in der Sicherstellung von Wohnraum spielt, wie auf [boeckler.de] dargelegt wird.
Details | |
---|---|
Ort | Eberswalde, Deutschland |
Quellen |