Drogenrazzia in Berlin: 30-Jähriger vor Gericht nach Cannabis-Handel!
Drogenrazzia in Berlin: 30-Jähriger vor Gericht nach Cannabis-Handel!
Berlin, Deutschland - Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen 30-jährigen Mann erhoben, der wegen gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge angeklagt wird. Der Mann sitzt seit dem 14. Mai 2025 in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, zwischen Ende März und Anfang Juni 2020 insgesamt 56 Kilogramm Cannabis und 1 Kilogramm Kokain verkauft zu haben. Der Drogenhandel fand vor allem in Berliner Bezirken wie Charlottenburg-Wilmersdorf, Reinickendorf und Marzahn-Hellersdorf statt, wobei die Täter konspirative Übergaben an wechselnden Orten wie einem Parkplatz eines Baumarkts am Kurt-Schumacher-Platz und in der Nähe des U-Bahnhofs Deutsche Oper vornahmen. Der Umsatz aus diesen Geschäften wird auf mindestens 62.900 Euro geschätzt, wobei über EncroChat, einen kryptierten Messengerdienst, kommuniziert wurde, der als besonders sicher galt, bis er 2020 von den Sicherheitsbehörden geknackt wurde, berichtet die Berliner Staatsanwaltschaft.
Im Rahmen weiterer Ermittlungen gegen den Drogenhandel in Berlin wurden am Donnerstag vergangener Woche drei Männer festgenommen, die ebenfalls Informationen über Drogengeschäfte über EncroChat austauschten. Rund 180 Polizisten durchsuchten dabei 13 Objekte in verschiedenen Stadtteilen, darunter Charlottenburg und Gesundbrunnen. Hierbei wurden zwei Männer im Alter von 25 und 46 Jahren aufgrund vorliegender Haftbefehle festgenommen, während ein 43-Jähriger vorläufig in Gewahrsam genommen wurde. Bei den Durchsuchungen sicherten die Beamten 2 Kilogramm Kokain, 23 Kilogramm Amphetamin, Marihuana, sowie drei scharfe Schusswaffen und fast 200 Schuss Munition, wie rbb24 berichtet.
Drogenhandel und organisierte Kriminalität
Die Ermittlungen zur organisierten Kriminalität im Drogenhandel, gestützt durch die Erkenntnisse aus dem EncroChat-Hack, stellten sich als äußerst umfangreich und bedeutend heraus. Der Hack der kryptierten Kommunikationsplattform gilt als großer Erfolg gegen die organisierte Kriminalität in Europa, bei dem über 20 Millionen geheime Chat-Nachrichten abgeschöpft wurden. In Deutschland führte das zu mehr als 1.700 Festnahmen, jedoch gibt es laut Experten Bedenken hinsichtlich der Langfristigkeit dieser Ermittlungserfolge. Ein Drogendealer äußerte Bedenken über die eigene Kriminalität: Hätte es den Hack nicht gegeben, wäre möglicherweise ein anderer Weg eingeschlagen worden, so Tagesschau.
Die Drogenkriminalität in Städten wie Hamburg und Berlin bleibt trotz der Festnahmen auf hohem Niveau. Innenministerin Nancy Faeser äußerte zwar 2022 Optimismus in der Bekämpfung der organisierten Kriminalität, jedoch zeigt die Realität, dass neue Akteure gewaltsam um ihren Platz im Drogenhandel kämpfen. In Hamburg bestätigen die Behörden neue Verteilungskämpfe, während die Kriminalstatistik in Berlin 2023 einen Höchststand an Schusswaffenverwendung registriert hat. Ein illegaler Waffenhändler berichtet zudem von einer steigenden Nachfrage nach Waffen innerhalb der Drogenkriminalität, was die Situation zusätzlich verschärft.
Ungeachtet dieser Entwicklungen warnen Fachleute wie Jan Reinecke, der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, vor einer Stagnation in der Verfolgung der organisierten Kriminalität. Der Polizist resümiert, dass der Krieg gegen den Drogenhandel nicht gewonnen werden kann, und schlägt die Einführung eines Anti-Mafia-Gesetzes vor. Das Bundesinnenministerium zeigt jedoch Bedenken, ob ein solches Gesetz verfassungsrechtlich umsetzbar ist. Die Herausforderungen in der Drogenkriminalität scheinen somit nach wie vor alarmierend und komplex, während die staatlichen Maßnahmen gegen diese Strukturen auf die Probe gestellt werden.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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