Brandstiftung in Charlottenburg: Mann übergießt Bücher mit Feuer!
Ein Mann wurde in Charlottenburg nach versuchter Brandstiftung in einer Bibliothek festgenommen. Die Polizei war schnell vor Ort.

Brandstiftung in Charlottenburg: Mann übergießt Bücher mit Feuer!
Am 21. September 2025 wurde ein 35-jähriger Mann in Charlottenburg festgenommen, nachdem er in einer öffentlichen Bibliothek des französischen Kulturzentrums Maison de France mehrere Bücher mit Brandbeschleuniger übergossen und in Brand gesteckt hatte. Die Polizei wurde gegen 12:10 Uhr alarmiert. Ein schnelles Eingreifen von anwesenden Personen verhinderte Schlimmeres, und der Brand konnte mit einem Feuerlöscher schnell gelöscht werden. Glücklicherweise kam es zu keinen Verletzten. Der Tatverdächtige blieb am Tatort und ließ sich ohne Widerstand festnehmen. Während seiner Festnahme äußerte er, dass die historischen Ereignisse in den angezündeten Büchern seiner Meinung nach falsch dargestellt seien. Nach der erkennungsdienstlichen Behandlung wurde er dem Brandkommissariat des Landeskriminalamts überstellt, jedoch später aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen.
Die Maison de France, die sich am Kurfürstendamm 211 befindet, ist nicht nur ein kulturelles Zentrum, sondern auch ein historisches Gebäude mit einer wechselvollen Geschichte. Erbaut 1897 im Stil des Historismus durch den Baumeister Wilhelm Klopsch, wurde die Struktur mehrfach umgestaltet, besonders sichtbar im Rahmen eines Umbaus in den 1920er Jahren, der den Stil der Neuen Sachlichkeit adaptierte. Das Gebäude diente nach dem Zweiten Weltkrieg als Kulturort und wurde 1950 als deutsch-französische Begegnungsstätte eröffnet. Zu den Einrichtungen, die das Kulturzentrum beheimatet, gehören das französische Generalkonsulat, das Institut français Berlin, ein Kino und eine Bibliothek, die die französische Kultur und Sprache in Berlin fördern.
Historische und kulturelle Bedeutung
Der Kurfürstendamm hat sich über die Jahre zu einem bedeutenden Boulevard entwickelt. Ursprünglich mit Villen bebaut, wuchs die Beliebtheit der Straße, was zur Errichtung von Mietskasernen und Handelsstellen führte. Schon im frühen 20. Jahrhundert war der Kurfürstendamm ein zentraler Ort für unterschiedlichste gesellschaftliche Schichten und internationaler Besucher. Die Beschreibung des Schriftstellers Theodor Fontane von 1892 über die Umgebung als „Wüstenpanorama“ ist ein Beispiel für die frühen Eindrücke dieser sich schnell entwickelnden Gegend.
Mit seiner Vielzahl an Cafés, Theatern und Vergnügungsangeboten ist der Kurfürstendamm nicht nur ein Shoppingparadies, sondern auch ein Ort, an dem kulturelle Bewegungen, wie die Berliner Secession, stattgefunden haben. Die Entwicklung des Boulevards spiegelt die gesellschaftlichen Veränderungen vom Kaiserreich bis zur Moderne wider und ist somit ein wichtiger Teil der Berliner Stadtgeschichte.
Die Maison de France spielt heute eine Schlüsselrolle in der Förderung der französischen Sprache und Kultur und ist ein besonderer kultureller Anziehungspunkt. Doch die jüngsten Vorfälle verdeutlichen auch, dass die Auseinandersetzung mit Geschichte und Identität nach wie vor relevante Themen in der gegenwärtigen Gesellschaft darstellen.