Brandenburgs Gesundheitswesen: Fehlende Vorbereitung auf die nächste Pandemie!

Brandenburgs Gesundheitswesen: Fehlende Vorbereitung auf die nächste Pandemie!

Berlin, Deutschland - Führende Vertreter der Gesundheitsbranche in Brandenburg haben bei einem Fachgespräch in der Corona-Enquete-Kommission des Brandenburger Landtages umfassende Bedenken zur Vorbereitung auf zukünftige Pandemien geäußert. Insbesondere Michael Jacob, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft, und Holger Rosteck, Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, forderten eine verbesserte Organisation bei der Beschaffung und Lagerung von Hilfsmitteln. Ihr Ziel ist es, Mängel an Masken, Schutzausrüstungen, Desinfektionsmitteln und Medikamenten vorzubeugen.

Die Beschaffung von Schutzausrüstung in der Anfangsphase der Corona-Pandemie wurde als katastrophal bezeichnet. Aktuell können 54 Krankenhäuser und rund 3.200 Arztpraxen in Brandenburg nicht ausreichend Masken und Schutzausrüstungen lagern. Ein weiteres Problem ist das Verfallsdatum von Hilfsmitteln, das bei der Lagerung beachtet werden muss. Die Gesundheitsexperten betonen die Notwendigkeit sicherer Lieferketten für medizinische Erzeugnisse und die Arzneiproduktion in Deutschland, um für künftige Krisen besser gerüstet zu sein. RBB24 berichtet, dass die Corona-Enquete-Kommission Empfehlungen erarbeiten soll, um das Brandenburger Gesundheitswesen auf mögliche Krisensituationen vorzubereiten.

Schutzausstattung während der Pandemie

Bereits zu Beginn der Corona-Epidemie im Jahr 2020 war Schutzausrüstung in vielen Bereichen knapp. Es entstand eine extreme Konkurrenzsituation auf nationalen und internationalen Märkten für medizinische Hilfsmittel. Laut dem Bundesgesundheitsministerium deckten daher jedes Krankenhaus, jede Pflegeeinrichtung und jede Arztpraxis ihren Bedarf an persönlicher Schutzausrüstung selbstständig. In der Folge ergriff die Bundesregierung Maßnahmen zusammen mit Akteuren des Gesundheitswesens, um ein hohes Schutzniveau aufrechtzuerhalten und ausreichend Schutzausrüstung zu sichern.

Die Diskussion über die Stärken und Schwächen des deutschen Gesundheitssystems während der Pandemie hat neue Dimensionen erreicht. Die Bundeszentrale für politische Bildung vermerkt, dass Deutschland in der ersten Phase der Pandemie international als relativ erfolgreich bewertet wurde. Doch bereits Ende 2020 stagnierte die Impfquote, was zu höheren Infektions- und Sterberaten führte. Die Gesundheitsämter waren oft überfordert und hatten Schwierigkeiten bei der Kontaktverfolgung, was zusätzliche Herausforderungen brachte.

Forderungen für die Zukunft

Um auf zukünftige pandemische Herausforderungen besser vorbereitet zu sein, wurden verschiedene Empfehlungen zur Verbesserung des Gesundheitssystems ausgesprochen. Dazu zählen unter anderem die Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege sowie die Sicherstellung notwendiger Ressourcen und Notfallpläne. Auch die Digitalisierung des Gesundheitssystems spielt eine zentrale Rolle.

Die Corona-Pandemie hat verdeutlicht, dass Schwächen in der Vorbereitung und Reaktion auf Gesundheitskrisen nicht nur den einzelnen Einrichtungen, sondern dem gesamten System an der Wurzel ansetzen müssen. Die aktuellen Diskussionen in Brandenburg sind ein Schritt in die richtige Richtung, um diese Herausforderungen anzugehen.

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OrtBerlin, Deutschland
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