Berliner zur Olympia-Bewerbung: Mehrheit denkt kritisch!

Berliner zur Olympia-Bewerbung: Mehrheit denkt kritisch!

Berlin, Deutschland - Am 20. Juni 2025 zeigt eine aktuelle Umfrage, dass die Meinungen der Berliner zur Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele geteilt sind. Laut einer Erhebung von rbb24 unterstützen 46 Prozent der Befragten eine solche Bewerbung, während 43 Prozent dagegen sind. Zehn Prozent der Teilnehmer äußerten keine Meinung zu diesem Thema.

Die Umfrage, die von Infratest Dimap im Auftrag der rbb24 Abendschau durchgeführt wurde, zeigt interessante demografische Unterschiede. So ist die Unterstützung für die Bewerbung unter den Anhängern von CDU und SPD am stärksten ausgeprägt. Hingegen gibt es unter den Unterstützern von Linken und AfD eine klare Mehrheitsabneigung. Besonders stark ist die Zustimmung bei Personen im Alter von 16 bis 34 Jahren (52 Prozent), während jene zwischen 50 und 64 Jahren mehrheitlich gegen eine Bewerbung sind. Zudem zeigt sich, dass Männer die Bewerbung etwas eher unterstützen als Frauen und dass die Zustimmung im Westen Berlins höher ist als im Osten.

Gesellschaftliche Bedenken und Politische Reaktionen

Die Bereitwilligkeit zur Unterstützung der Bewerbung wird von den Befürwortern mit möglichen Vorteilen für den Tourismus, die Wirtschaft und eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur begründet. Auf der anderen Seite befürchten Skeptiker hohe Kosten und negative Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Dies spiegelt sich auch in den Bedanken der „NOlympia“-Bewegung wider, die ein Volksbegehren gegen die Bewerbung plant. Diese Initiative, sowie eine angekündigte Volksinitiative zur Olympia-Bewerbung, zielen darauf ab, das Abgeordnetenhaus zur Auseinandersetzung zu zwingen.

In einem weiteren Umfrageverfahren, das von Civey im Auftrag der “Berliner Morgenpost” durchgeführt wurde, äußerten sich 56 Prozent der Befragten negativ gegenüber einer Olympia-Bewerbung. Davon gaben 43 Prozent an, die Bewerbung sehr negativ zu sehen, während 13 Prozent eher negativ eingestellt sind. Lediglich 32 Prozent der Befragten befürworten die Bewerbung, wobei 19 Prozent dies sehr positiv und 13 Prozent eher positiv einschätzen. Zudem sind 12 Prozent unentschieden geblieben.

Zukünftige Perspektiven und Entscheidungen

Berlin plant, gemeinsam mit vier anderen Bundesländern eine nationale Bewerbung unter dem Motto “Berlin+”. Weitere potenzielle Kandidaten sind München, Hamburg und Nordrhein-Westfalen (Region Rhein und Ruhr). Die finale Entscheidung über den deutschen Bewerber soll bis Herbst 2026 fallen und muss vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) absegnet werden. Noch ist unklar, ob die Bewerbung für die Olympischen Spiele im Jahr 2036, 2040 oder 2044 erfolgen wird.

Die Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) hat eine generelle Befragung der Bevölkerung zu diesem Thema abgelehnt, während in München ein Bürgerentscheid am 26. Oktober geplant ist. Die Entscheidung des DOSB über die engere Auswahl steht bis Ende des Jahres an, was die Unsicherheit über die Bewerbung zusätzlich erhöht.