Der Zustand der Berliner Wälder hat sich im Jahr 2024 weiter verschlechtert. Laut dem aktuellen Waldzustandsbericht, vorgestellt von Klimaschutz- und Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU), zeigen bereits 37 Prozent der Bäume erhebliche Schäden. Diese alarmierende Zahl markiert einen Rückschritt im Vergleich zum Vorjahr, als 30 Prozent der Bäume deutliche Schäden aufwiesen. Nur noch vier Prozent der Berliner Waldbäume sind als gesund zu kategorisieren, was dem Negativrekord von 2022 entspricht. Die Ursachen für diese bedrohliche Entwicklung liegen in den anhaltenden extremen Wetterverhältnissen der letzten Jahre, die zu einer stagnierenden Regeneration geführt haben. Umwelteinflüsse, wie der Stickstoffeintrag durch Landwirtschaft und die Emissionen von Fahrzeugen, versauern den Boden und verschärfen die Situation weiter, berichtete rbb24.de.
Kritische Statistiken und Eichen unter Druck
Besonders besorgniserregend ist der Zustand der Eichen, die in Berlin als die wichtigste Laubbaumart gelten. 87 Prozent der Eichen weisen deutliche Schäden auf, und es konnten keine gesunden Eichen mehr verzeichnet werden. Das macht die Situation für die Wälder in der Hauptstadt noch kritischer, denn diese Bäume sind für das Ökosystem unerlässlich. Dagegen haben sich die Kiefern etwas erholt, mit nur 13 Prozent signifikanten Schäden. Trotz der vermehrten Niederschläge im letzten Winter hat sich die Erholung der Bäume nicht durchgesetzt, wie der Tagesspiegel festhält. Die mittlere Kronenverlichtung der untersuchten Bäume hat mit 31 Prozent einen neuen Rekordwert erreicht, was darauf hindeutet, dass fast ein Drittel der Baumkronen bereits geschädigt ist.
Um den dramatischen Verlust der Baumgesundheit zu bekämpfen, betonen die Berliner Forsten die Notwendigkeit, resiliente und vielfältige Laubmischwälder zu fördern. Inzwischen haben Umweltorganisationen wie der WWF jedoch betont, dass die Ursachen für die desolate Lage nicht ausschließlich im Klimawandel zu finden sind, sondern auch in einer verfehlten Forstwirtschaft. Die Kritik richtet sich insbesondere gegen die unzureichenden Stichproben und den fehlenden umfassenden Monitoring-Ansatz, um den Zustand der Wälder genau zu bewerten und die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen.