Berliner Senat übernimmt umstrittenen Bau der Urbane Mitte am Gleisdreieck

Der Berliner Senat übernimmt das Hochhausprojekt "Urbane Mitte" am Gleisdreieckpark, trotz Bürgerprotesten und kritischer Stimmen.
Der Berliner Senat übernimmt das Hochhausprojekt "Urbane Mitte" am Gleisdreieckpark, trotz Bürgerprotesten und kritischer Stimmen. (Symbolbild/MB)

Berliner Senat übernimmt umstrittenen Bau der Urbane Mitte am Gleisdreieck

Gleisdreieckpark, Berlin, Deutschland - Der Berliner Senat plant einen entscheidenden Schritt, um das umstrittene Hochhausprojekt „Urbane Mitte“ am Gleisdreieckpark voranzutreiben. Wie [rbb24](https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/06/Berlin-kreuzberg-schoeneberg-park-am-gleisdreieck-bau-hochhaus-urbane-mitte-senat.html) berichtet, soll das Genehmigungsverfahren für dieses umfangreiche Bauvorhaben übernommen werden. Der Beschluss dazu wird am Dienstag erwartet.

Das Projekt beinhaltet die Errichtung von sieben Hochhäusern an der Grenze zwischen Kreuzberg und Schöneberg – in unmittelbarer Nähe des U-Bahnhofs Gleisdreieck und der Veranstaltungshalle Station Berlin. Laut den Plänen werden diese Gebäude ausschließlich gewerbliche Nutzung bieten, ohne Wohnungen. Die Türme sollen zwischen 25 und 90 Metern hoch sein.

Projektentwicklung und geplante Nutzung

Im Rahmen des Projekts werden auf einer Fläche von 34.000 Quadratmetern insgesamt 119.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche geschaffen. Dabei sind Büroflächen, Sport-, Freizeit- und Kulturangebote vorgesehen, inklusive 8.000 Quadratmetern in historischen U-Bahn-Viadukten, die als „Marketplace“ dienen sollen. Schätzungen zufolge könnten bis zu 3.000 Arbeitsplätze entstehen, berichtet entwicklungsstadt.

Die Planungen reichen bis ins Jahr 2005 zurück, als im Rahmen eines Vertrages zwischen Bezirk, Land Berlin und dem Investor die Entwicklungsziele für den Gleisdreieckpark festgelegt wurden. Ein städtebaulicher Wettbewerb fand 2015 statt, doch das Verfahren hat sich über die Jahre verzögert. Kritiker, darunter 14 Bürgerinitiativen sowie der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, äußern Bedenken zu Mängeln im Planungsprozess, der Übernutzung des Parks und möglichen Umweltauswirkungen.

Politische Intervention und mögliche rechtliche Folgen

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat bisher eine Genehmigung für das Projekt verweigert. Der Berliner Senat hat daraufhin einen Teil der Planungen bereits übernommen und will nun auch die restlichen Genehmigungen schnellstmöglich präsentieren. Der Investor hat erklärt, dass Wohnungen wegen der speziellen Lage des Baugrundstücks nicht möglich seien, wobei Lärmbelastungen durch Schienenverkehr und die Veranstaltungshalle angeführt werden.

Es bestehen Sorgen, dass ein Stopp des Projekts zu Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe führen könnte, die den Bezirk belasten würden. Das Projekt ist mittlerweile um mehrere Jahre verzögert und es gibt bislang keinen konkreten Zeitplan für den Baubeginn.

Ähnliche Hochhausentwicklungen in Berlin

Parallel zu den Entwicklungen am Gleisdreieckpark plant die Becken Development GmbH ein 128-Meter-Hochhaus im Lichtenberger „Ring Center 3“. Das Objekt, das seit August 2024 leer steht, könnte eine Gemischte Nutzung bieten. Es sollen sowohl Wohn- als auch Büroflächen entstehen. Die Pläne stößen auf gemischte Reaktionen, wobei eine Höhenbegrenzung empfohlen wird. Der Bezirk Lichtenberg begrüßt die Vorhaben, fordert jedoch auch eine kurzfristige Zwischennutzung für die leerstehenden Flächen.

Während die Bauprojekte in Berlin fortschreiten, zeigt sich ein klarer Trend zur Verdichtung urbaner Räume, auch wenn die Herausforderungen in Bezug auf Planung, Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung nicht unterschätzt werden dürfen.

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OrtGleisdreieckpark, Berlin, Deutschland
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