Berlin greift durch: Strenge Kontrollen für Bio-Produkte setzen Maßstäbe!
Berlin verzeichnet 2025 einen Anstieg ökologischer Lebensmittelkäufe; 955 zertifizierte Unternehmen sichern Qualität und Transparenz.

Berlin greift durch: Strenge Kontrollen für Bio-Produkte setzen Maßstäbe!
In Berlin wird der Trend zu ökologisch erzeugten Lebensmitteln immer deutlicher. Aktuell bieten rund 955 zertifizierte Unternehmen in der Hauptstadt Bio-Produkte an, darunter 59 landwirtschaftliche Betriebe, die auf 410 Hektar Fläche verschiedene Produkte gemäß der EU-Öko-Verordnung anbauen. Die Organisation und Überwachung dieser Betriebe obliegt dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso), welches kontrolliert, dass alle Anbieter die notwendigen Vorschriften einhalten, um die Qualität der Bio-Produkte zu gewährleisten. Diese Informationen berichtet das Lageso.
In Berlin gibt es 138 Händler, die sich auf den Vertrieb ökologischer Erzeugnisse spezialisiert haben. 18 zugelassene Kontrollstellen sorgen dafür, dass die gesetzlichen Vorgaben für Bio-Produkte auch tatsächlich eingehalten werden. Dies ist insbesondere nach der Änderung der Vorschriften im Oktober 2023 relevant geworden, denn seitdem sind auch Restaurants, Caterer und Anbieter von Außer-Haus-Verpflegung verpflichtet, Bio-Zutaten zu kontrollieren und zertifizieren zu lassen.
Überwachung und Kontrolle
Im Jahr 2025 musste bereits in 90 Fällen gegen Unternehmen vorgegangen werden, die unzulässig Bio-Erzeugnisse vermarkteten, oft aus Unkenntnis der gesetzlichen Regelungen. Alexander Straßmeir, Präsident des Lageso, hebt die Wichtigkeit dieser Überwachung hervor, um das Vertrauen der Verbraucher in die Bio-Kennzeichnung zu sichern. In diesem Zusammenhang klärt das Lageso die Unternehmen über ihre Pflichten im Verbraucherschutz auf.
Das Lageso plant zudem, auf der Grünen Woche im Januar 2026 mit einem Informationsstand vertreten zu sein, um weitere Aufklärung zu leisten und die Vielfalt der Bio-Produkte zu präsentieren. Die EU-Öko-Verordnung bildet die Grundlage für die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Produkten. Sie legt die Rahmenvorschriften fest, um fairen Wettbewerb und Transparenz im ökologischen Landbau zu fördern.
EU-Bio-Recht und Entwicklung
Die geltenden Bio-Regeln sind in der Verordnung (EU) 2018/848 zusammengefasst, die durch weitere Regelungen ergänzt wird. Diese sollen sicherstellen, dass ökologische Produktion hohe Lebensmittelqualität sowie Umwelt- und Tierschutz berücksichtigt. In der EU zeigen sich Verbraucher zunehmend gewillt, Produkte zu kaufen, die mit natürlichen Stoffen und Verfahren produziert werden, was in vielen Bereichen den Übergang vom Nischenprodukt zur Norm prägt. Dennoch bleibt der Anteil der Bio-Lebensmittel an der gesamten landwirtschaftlichen Produktion in der EU vergleichsweise gering, wie auf Europarl dargestellt.
Die Vorschriften und Regelungen sind nicht nur für Produzenten, sondern auch für den gesamten Zyklus der Lebensmittelversorgung von Bedeutung. Von der Rohstoffversorgung über die Verarbeitung und den Transport bis hin zum Vertrieb werden mittels der Öko-Verordnung Standards gesetzt, die den Qualitätsanspruch und das Vertrauen der Verbraucher in Bio-Produkte stärken sollen.
Die Entwicklung des ökologischen Landbaus in Berlin sowie die weitreichenden Regelungen und Überwachungsmechanismen zeigen, dass sowohl die Stadt als auch die EU große Anstrengungen unternehmen, um einen fairen und verlässlichen Markt für Bio-Produkte zu schaffen. In Anbetracht der kommenden Ereignisse, wie dem Europäischen Bio-Tag am 23. September, wird bewusst auf die Bedeutung von ökologischen Produkten und deren Vorteile hingewiesen.