Berlin erstrahlt in festlichem Glanz, während die Stadt den 35. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November 1989 feiert. Mit einer beeindruckenden Open-Air-Installation und einer Vielzahl von Veranstaltungen wird dieses historische Ereignis gebührend gewürdigt. Im Mittelpunkt stehen 5.000 Plakate, die entlang des ehemaligen Mauerverlaufs in der Innenstadt präsentiert werden. Diese Plakate verbinden die Forderungen der mutigen Demonstranten von damals mit den Hoffnungen und Wünschen der heutigen Generation. Das Motto der Aktion lautet: „Wir halten die Freiheit hoch“, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete.
Die beeindruckende Installation erstreckt sich über etwa vier Kilometer und zieht bereits jetzt zahlreiche Besucher an, darunter viele Touristen. Sie beginnt an der Invalidenstraße und führt über den Reichstag, das Brandenburger Tor und den Potsdamer Platz bis zur Axel-Springer-Straße. Der Aufbau dieser monumentalen Installation dauerte mehrere Tage und ist ein eindrucksvolles Zeichen der Erinnerung und des Gedenkens.
Multimedia und Musik für die Freiheit
Entlang der Route werden an verschiedenen Stationen Multimedia-Präsentationen und kleine Ausstellungen angeboten, die über die Ereignisse des Wende-Herbstes informieren und Themen wie Flucht und Mitbestimmung beleuchten. Am Samstag, dem eigentlichen Jahrestag, wird ein Konzert mit Hunderten von Musikern stattfinden, die den „Soundtrack der Freiheit“ spielen. Diese musikalische Darbietung soll die Emotionen und die Bedeutung des Mauerfalls lebendig halten.
Die DDR-Bürgerrechtlerin Marianne Birthler warnte in ihren Äußerungen vor neuen Mauern, die es zu überwinden gilt. „Ich meine nicht die zwischen links und rechts und auch nicht zwischen Ost und West“, erklärte sie. „Sondern ich meine die Mauer zwischen den Leuten, die die Demokratie verteidigen, und denen, die sie versuchen abzuschaffen.“ Diese Worte sind ein eindringlicher Appell, die Werte der Freiheit und Demokratie zu schützen, wie auch die Tagesspiegel festhält.
Ein Blick in die Zukunft
Frank Ebert, der Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur des Landes Berlin, betonte ebenfalls die Gefahren, die die Demokratie bedrohen. „Wir leben hier tatsächlich im freiesten Land der Welt“, stellte er klar, und warnte davor, in autokratische Strukturen abzurutschen. „Es ist wichtig, dass wir unsere demokratischen Institutionen verteidigen“, fügte er hinzu.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas würdigte den Mut der DDR-Bürger, die vor 35 Jahren für die Freiheit kämpften und die Mauer zum Einsturz brachten. „Die Ostdeutschen haben mit der Friedlichen Revolution der Demokratie in ganz Deutschland einen großen Dienst erwiesen“, sagte sie im Bundestag und hob hervor, dass ihr Beispiel auch für die Welt ein Vorbild für friedliche Revolutionen darstellt.
Die Feierlichkeiten zum Jahrestag des Mauerfalls sind nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf zur Wachsamkeit in der heutigen Zeit. Die Stimmen der Vergangenheit hallen durch die Straßen Berlins und erinnern uns daran, dass Freiheit und Demokratie stets verteidigt werden müssen.