In einer beeindruckenden Wende in der Zahlungsmethoden, schließt sich Schweden dem Trend des bargeldlosen Bezahlens an und hat Bargeld im Alltag nahezu abgeschafft. Einzig in sogenannten „Bargeldblasen“ ist das Bezahlen mit Scheinen und Münzen noch möglich, doch für die meisten Transaktionen ist die App Swish, eine digitale Lösung von schwedischen Banken, unerlässlich geworden. Man braucht sie, um alltägliche Ausgaben wie Parkgebühren und Rechnungen zu begleichen. Diese radikale Entscheidung, wie Berlin Live berichtet, hat jedoch ihre Schattenseiten: Technisch Ungeübte oder jene ohne Zugang zu Smartphones, wie viele ältere Menschen und Obdachlose, bleiben auf der Strecke und kämpfen mit dem Ausschluss von wichtigen sozialen Diensten.
An einem ähnlichen Punkt steht Deutschland, wo bargeldloses Bezahlen mit Smartphones sowie Smartwatches an Popularität gewinnt. In einer aktuellen Forsa-Umfrage gaben 44 Prozent der Befragten an, am liebsten mit Bankkarten zu zahlen, gefolgt von 30 Prozent, die Bargeld bevorzugen. Bereits 23 Prozent verwenden Smartphones oder Smartwatches, um im Geschäft zu bezahlen, eine deutliche Steigerung im Vergleich zu nur sechs Prozent vor vier Jahren. Diese Entwicklung wird von Albrecht Kiel, dem Zentraleuropa-Chef von Visa, als eine sich verstärkt digitalisierende Finanzwelt interpretiert. Doch über ein Fünftel der Verbraucher scheut Geschäfte, die kein bargeldloses Bezahlen ermöglichen, so die Umfrage, die auch zeigt, dass kleine Läden und Märkte oft keine entsprechenden Zahlungsmöglichkeiten anbieten, wie Welt berichtet.
Vorlieben beim Bezahlen
Beim Bezahlen legen die Konsumenten großen Wert auf Geschwindigkeit und einen klaren Überblick über ihre Ausgaben. 67 Prozent der Befragten fanden es entscheidend, dass der Prozess zügig abläuft, während 64 Prozent angaben, den besten Überblick über ihre Finanzen mit Bankkarten oder Bargeld zu haben. Lediglich neun Prozent gaben an, dass sie ihre Ausgaben am besten durch die Nutzung eines Smartphones im Griff haben.
Berlin Live