Antisemitischer Angriff: Geschwister attackieren Café Bajszel in Neukölln!

Antisemitischer Angriff: Geschwister attackieren Café Bajszel in Neukölln!

Emser Straße, 12059 Berlin, Deutschland - Am Abend des 14. Juni 2025 kam es im Café Bajszel in Berlin-Neukölln zu einem mutmaßlich antisemitischen Angriff. Ein 14-Jähriger warf einen Pflasterstein in den Außenbereich des Lokals, während seine 18-jährige Schwester Gäste anpöbelte. Glücklicherweise gab es bei dem Vorfall keine Verletzten, jedoch erregte das Ereignis erneut die Aufmerksamkeit auf die steigenden antisemitischen Übergriffe in der Region, wie rbb24 berichtet.

Die Attacke fand am Freitagabend statt. Laut Angaben der Polizei hatten die Geschwister bereits zuvor als tätliche Provokation gehandelt. Neben dem Steinwurf, der dem Außenbereich des Cafés galt, beleidigte die 18-Jährige den Betreiber mit antisemitischen Äußerungen. Ihre Argumentation, dass diese nicht gegen den Betreiber gerichtet waren, sondern in einem privaten Telefongespräch fielen, klingt wenig schlüssig. Die Polizei stellte die Personalien der beiden Täter fest, während der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts die Ermittlungen übernahm, wie auch der Tagesspiegel berichtet.

Ein wiederkehrendes Problem

Das Café Bajszel, das sich in der Emser Straße befindet, wurde in der Vergangenheit wiederholt Ziel von Angriffen. Insbesondere im Herbst 2022 kam es zu einer Häufung von Übergriffen, darunter das Werfen von Steinen und das Beschmieren der Fassade. Zudem wurde ein Papierkorb vor dem Gebäude in Brand gesetzt. Der Betreiber des Cafés macht deutlich, dass sie sich trotz der Angriffe nicht einschüchtern lassen wollen und sich weiterhin aktiv gegen Antisemitismus aussprechen werden, wie bereits im Oktober 2022 festgestellt wurde.

Die aktuelle Situation wird durch die erschreckenden Statistiken über antisemitische Straftaten in Berlin untermauert. Laut polizeilicher Kriminalstatistik haben sich die Fälle im Jahr 2024 auf 1.823 verdoppelt im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist Teil eines größeren Trends, da die Zahl politisch motivierter Gewaltdelikte insgesamt stark gestiegen ist.

Bundesregierung zeigt Handlungsbedarf auf

Die Situation ist nicht nur lokal ein Problem. Ein Bericht der Bundesregierung, der dem Bundestag vorgelegt wurde, weist darauf hin, dass die Bedrohungslage für Juden in Deutschland durch den Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 erheblich gestiegen ist. Die Zahlen antisemitischer Straftaten haben dramatisch zugenommen, und die Bundesregierung hat den Schutz jüdischen Lebens sowie die Bekämpfung von Antisemitismus als vorrangige Ziele identifiziert. Diese Themen sind Teil eines umfassenden Berichts, der Maßnahmen zur Antisemitismusbekämpfung und die Betroffenenperspektive von in Deutschland lebenden Juden einbezieht, wie bundestag.de berichtet.

In Anbetracht dieser Entwicklungen wird deutlich, dass es einer verstärkten Präventionsarbeit und kontinuierlichen Überprüfung der Maßnahmen bedarf. Zudem ist es wichtig, die Erinnerungsarbeit zur Shoah sowie die Aufklärung über Antisemitismus in Schulen und Institutionen zu intensivieren. Der Austausch auf europäischer Ebene sollte ebenfalls ausgebaut werden, um einen wirksamen Beitrag zur Prävention und Bekämpfung von Antisemitismus zu leisten.

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OrtEmser Straße, 12059 Berlin, Deutschland
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